Landgericht Augsburg:Falsche Intensivpflegerin muss wegen Mordversuchs lange in Haft

Landgericht Augsburg: Eine 42-Jährige hat in einer Klinik in Schwabmünchen als Intensivpflegerin gearbeitet, obwohl sie dafür gar nicht qualifiziert war. Ihr Handeln hatte drastische Folgen, nun muss sie neun Jahre ins Gefängnis.

Eine 42-Jährige hat in einer Klinik in Schwabmünchen als Intensivpflegerin gearbeitet, obwohl sie dafür gar nicht qualifiziert war. Ihr Handeln hatte drastische Folgen, nun muss sie neun Jahre ins Gefängnis.

(Foto: Stefan Puchner/dpa)

Die 42-Jährige hatte einem Patienten eine Überdosis Insulin verabreicht. Einen Tag später starb der Mann. Der Richter findet im Prozess drastische Worte.

Wegen eines Mordversuchs an einem schwer kranken Patienten ist eine falsche Krankenschwester vom Landgericht Augsburg zu neun Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die 42-Jährige hatte sich mit gefälschten Zeugnissen selbst zur Intensivpflegerin gemacht und sich so Stellen in Krankenhäusern erschlichen. In einer Klinik in Schwabmünchen bei Augsburg hatte sie einen Patienten mit einer Überdosis Insulin fast umgebracht. Der Patient starb einen Tag später.

Da aufgrund des schlechten Zustands des Mannes nicht nachgewiesen werden konnte, dass er durch das Verhalten der Angeklagten umkam, lautete der strafrechtliche Vorwurf auf versuchten statt vollendeten Mord.

Die Strafkammer sprach die gebürtige Potsdamerin am Mittwoch auch wegen gefährlicher Körperverletzung und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig. Der Vorsitzende Richter Franz Wörz bezeichnete die Angeklagte als eine "völlig inkompetente Hochstaplerin".

Die Angeklagte hatte nach den Ermittlungen früher lediglich als ungelernte Pflegehelferin im Raum Berlin gearbeitet. Um besser bezahlte Jobs zu bekommen, hatte sie eine Urkunde gefälscht, wonach sie Krankenschwester sei. Zudem hatte sie als Ergänzung ein weiterführendes Zeugnis als Intensivschwester manipuliert.

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