Landgericht Augsburg:Erste Urteile im Pfahls-Prozess

Eine Gefängnisstrafe, Bewährungen und eine Auflage von 100.000 Euro: Im Prozess um Ludwig-Holger Pfahls hat das Landgericht Augsburg die ersten fünf Urteile gesprochen - unter anderem gegen die Ex-Frau des ehemaligen Politikers.

Im Prozess um die Vermögensverhältnisse von Ex-Verteidigungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls hat das Landgericht Augsburg am Montag erste Urteile gegen fünf der insgesamt acht Angeklagten gesprochen. Gegen Pfahls selbst, seine 41 Jahre alte Ehefrau und den Lobbyisten Dieter Holzer geht das Strafverfahren aber weiter.

Prozess gegen Ex-Staatssekretär Pfahls

Das Landgericht Augsburg hat im Prozess um Ex-Verteidigungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls die ersten Urteile gesprochen.

(Foto: dpa)

Die fünf nun verurteilten Angeklagten, darunter Pfahls' Ex-Frau und zwei Anwälte, wurden der Beihilfe zum Bankrott schuldig gesprochen. Sie hatten im Prozess gestanden, Pfahls bei der Verschleierung seines Vermögens geholfen zu haben. Sie unterstützten ihn unter anderem beim Verkauf einer Villa in Südfrankreich an einen Strohmann.

Die Strafen im Einzelnen: Ein ehemaliger Geschäftspartner des 68-jährigen Pfahls muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Pfahls' Ex-Frau erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und eine Auflage von 100.000 Euro, die Anwälte jeweils elf Monate plus Bewährungsauflage und ein Kaufmann zehn Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung.

Während auch Holzer und die 41-jährige Ehefrau von Pfahls wegen Beihilfe zum Bankrott angeklagt sind, steht der Ex-Verteidigungsstaatssekretär selbst unter anderem wegen falscher eidesstattlicher Versicherung, Steuerhinterziehung und Erpressung vor Gericht.

Laut Anklage schuldet er dem Fiskus rund 3,7 Millionen Euro. Trotz seines angeblichen Vermögens gab er sich jahrelang als mittellos aus.

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