Süddeutsche Zeitung

Angst vor hohen Kosten:Schweinfurt will Landesgartenschau doch nicht ausrichten

Oberbürgermeister Sebastian Remelé macht aus Sorge vor einer finanziellen Überforderung einen Rückzieher. Ursprünglich sollte die beliebte Freiluftmesse 2026 stattfinden. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Angesichts von Inflation, Energiekrise und sinkenden Steuereinnahmen will Schweinfurt nun doch nicht mehr die Landesgartenschau 2026 ausrichten. Das sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) am Mittwoch und kündigte an, dem Stadtrat diesen Vorschlag zur Entscheidung am 25. Oktober vorzulegen. "Die Ukraine- und die daraus resultierende Energiekrise haben massive Auswirkungen in nahezu allen Bereichen", sagte er. "So steigen beispielsweise Personalausgaben aufgrund von Reformen wie dem Bürgergeld oder der Energiepauschale, erhöhen sich die Sozialausgaben und damit die Bezirksumlage."

Auch die erhoffte Erholung der Gewerbesteuer bleibe aus - dies treffe Schweinfurt, das besonders viele Industrieunternehmen habe, besonders. Seit Jahren hatte es immer wieder Kritik aus der Stadt an der Ausrichtung einer Landesgartenschau gegeben. Eine Bürgerinitiative etwa wollte die Landesgartenschau verhindern, da sie das finanzielle Risiko für die Stadt, wegen der Corona-Pandemie und des deutlichen Rückgangs bei den Gewerbesteuereinnahmen, für zu hoch hielt.

Die Stadt hatte sich - mit Blick auf mögliche Risiken - ein vertraglich definiertes Kündigungsrecht vorbehalten, das nun zum Zuge kommen soll. In den nächsten Jahren werden die Landesgartenschauen in Freyung (2023), Kirchheim bei München (2024) und Furth im Wald (2025) stattfinden.

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