Das Hochwasser in Bayern hat ein Todesopfer gefordert. Zwei 22 und 23 Jahre alte Kajaksportler aus dem oberbayerischen Traunstein waren am Samstagabend mit ihren Booten flussabwärts auf der Traun unterwegs, die wegen des tagelangen Regens Hochwasser führt.
Hochwasser in Bayern: An der Donau bei Kelheim erreichte der Pegel zwischenzeitlich die höchste Meldestufe.
(Foto: ddp)Als sie ein Wehr passierten, gerieten sie in eine Wasserwalze. Für den Älteren ging das Unglück glimpflich ab, er konnte sich aus den Fluten befreien. Der Jüngere ertrank - obwohl er eine Schwimmweste trug.
Insgesamt hat sich die Hochwasserlage aber entspannt. Aus dem Allgäu, dem Maingebiet sowie von der Regnitz und den nördlichen Donauzuflüssen wurden nur noch vereinzelt Ausuferungen gemeldet. An kleinen, südlichen Donauzuflüssen, im Isargebiet, an Würm und Amper sowie an der Isar ab Landshut gingen die Wasserstände ebenfalls zurück.
Vor allem in Niederbayern waren noch Äcker und Straßen überflutet. An der Donau bei Kelheim erreichte der Pegel zwischenzeitlich die höchste Meldestufe. Am Nachmittag musste sogar die Schifffahrt eingestellt werden. So mussten mehr als hundert Fahrgäste eines Kreuzfahrtschiffes in Deggendorf von Bord gehen.
Bei Kloster Weltenburg kamen die neuen, mobilen Hochwassersperren zum Einsatz. Der Scheitel der Flutwelle befand sich am Sonntagmorgen bei Regensburg. Hier und in Passau wurden ufernahe Straßen überschwemmt.
Auf einer Donauinsel bei Passau ist eine seit fünf Tagen vermisste Frau gefunden worden. Ein Kapitän bemerkte die 42-Jährige. Wie sie auf die Insel gelangt war, blieb unklar, sie wurde sie in eine Klinik gebracht. Ihr Mann hatte sie am vorvergangenen Sonntag als vermisst gemeldet. Ebenfalls bei Passau stießen zwei Passagierschiffe zusammen. Es gab keine Verletzten, der Schaden beträgt 50.000 Euro.Christian Sebald
