Gesundheitspolitik:Deutlich mehr Kurzzeitpflegeplätze geplant

Die Staatsregierung will in den kommenden Jahren die häusliche Pflege stärken - und in diesem Zusammenhang auch deutlich mehr Kurzzeitpflegeplätze schaffen. Das kündigte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an. "Pflege muss dort stattfinden, wo die Menschen daheim sind", sagte Holetschek. Denn insgesamt werde die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahrzehnten stark steigen.

In den vergangenen Jahren habe man stationäre Pflegeplätze gefördert, jedes Jahr über 1000, berichtete der Minister. "Aber bei der Kurzzeitpflege ist tatsächlich ein Defizit da." Es gebe feste Plätze, und es gebe Plätze, die in Einrichtungen eingestreut seien. "Und wir wissen, dass zur Entlastung von pflegenden Angehörigen eine Zuverlässigkeit da sein muss. Deswegen brauchen wir mehr." Aktuell sei man bei rund 500 Kurzzeitpflegeplätzen. "Die müssten in den nächsten Jahren auf 900 aufgestockt werden - und dann weiter." Auch die Tagespflege soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

Das Kabinett beschloss dazu am Dienstag, eine eigentlich Ende dieses Jahres auslaufende Förderrichtlinie bis Ende 2026 zu verlängern und weiterzuentwickeln. "Mit Hilfe der Richtlinie wird auch künftig eine bedarfsgerechte und flächendeckende pflegerische Versorgungsstruktur ausgebaut", hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Die erweiterte Strategie entwickle dabei das erfolgreiche bisherige Förderprogramm anhand aktueller Pflegebedarfe fort. "Im Kern geht es bei der Erweiterung um die Stärkung der häuslichen Pflege, der stationären Pflege, der ambulant betreuten Wohngemeinschaften sowie die Stärkung der Kommunen", hieß es in der Mitteilung weiter. Im Bereich Kurzzeitpflege zur Stärkung der häuslichen Pflege sollen nun beispielsweise gezielt kleinere Pflegeeinrichtungen gefördert werden.

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