Kunstnacht in Kempten :Wenn es Nacht wird in Kempten

Lesezeit: 2 Min.

Ein funkelndes Einhorn: 2022 hatte Torsten Mühlbachs Skulptur „Unicorn“ bei der Kunstnacht in Kempten die Menschen fasziniert. (Foto: Karl Jena)

Am 21. September werden bei der Kunstnacht in Kemptens Innenstadt wieder Gassen, Hinterhöfe und Plätze zur großen Galerie für regionale und überregionale Künstler.

Von Lara Kipper, Kempten

Alle zwei Jahre verwandelt sich Kempten für eine Nacht in eine einzige große Galerie, so auch am Samstag, 21. September. An 60 Orten, verteilt über die Stadt – in Museen, aber auch in den Gassen, Hinterhöfen und auf Plätzen – können Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Kunstnacht (19 bis 24 Uhr) Werke von mehr als 75 Künstlerinnen und Künstlern entdecken. Geboten wird neben Malerei, Skulptur, Installation auch Performance, Tanz und Musik.

„Einerseits wollen wir den regionalen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten und somit die regionale Kulturszene fördern“, sagt Nadja Kuban, Projektleiterin der Kunstnacht. „Zum anderen wollen wir auch überregionale Künstlerinnen und Künstler einladen, in Kempten zu präsentieren und damit auch andere Impulse ins Allgäu bringen.“ 

Um Vertreterinnen und Vertreter regionalen Kulturszene die Möglichkeit zu geben, größere und außergewöhnliche Projekte umzusetzen, wurde bei der Kunstnacht 2022 erstmals ein Sonderförderprogramm eingeführt. Die Stadt unterstützt seither zehn ausgewählte Kunstvorhaben mit jeweils bis zu 2000 Euro. „Wir wollen nicht, dass die Künstlerinnen und Künstler umsonst arbeiten müssen, am liebsten würden wir gerne alle fördern, aber das geht natürlich nicht, somit schaffen wir aber zumindest mal eine gewisse Wertschätzung für die Künstlerinnen und Künstler“, so Nadja Kuban. 

Dieses Jahr steht die Kunstnacht in Kempten unter dem Motto „Begegnungen“, was sich in den geförderten Projekten auf vielfältige Weise widerspiegelt. Die vierköpfige Jury hat vor allem solche Projekte ausgewählt, die Zugangsbarrieren abbauen oder auch künstlerische Perspektiven von Künstlerinnen oder Künstlern mit Behinderungen hervorheben. Zudem haben die Veranstalter eine barrierefreie Route durch die Kunstnacht ausgearbeitet.

Unter einer Kuppel: Das Künstlerkollektiv um Michael Wittmann und Franziska Wirtesohn baut auf dem St.-Mang-Platz den "Habibi Dome" auf, in dem sich Menschen austauschen können. (Foto: Robert Haas)

Um die besondere Atmosphäre der Kunstnacht zu gewährleisten, vergibt die Stadt traditionell zwei Aufträge, die den Rahmen der Veranstaltung bilden sollen. Da ist einmal der „Habibi Dome“ des Künstlerkollektivs Franziska Wirtensohn, Michael Wittmann mit Obada Hamza und Habibi.Works – eine Raumskulptur und Plattform für interaktiven Austausch (St.-Mang-Platz). Hier finden beispielsweise Workshops und interkulturelles Kochen statt.

Das zweite Projekt wird auf dem Hildegardplatz zu sehen sein. Die performative Installation des Künstlerkollektivs Nikolaus Faßlrinner, Daniela Grömke, Dorothea Klug und Karl Pompedie mit dem Titel „Künstlerische Intelligenz – Jetzt auch analog“ kann am besten als ein skurriles Zeichenmobil beschrieben werden, welches mit den Besucherinnen und Besuchern interagieren wird. Und dann wurde erstmals noch ein weiterer Künstler beauftragt: Jonas Maria Ried. Der Kunstpreisträgers 2021 des Bezirks Schwaben zeigt in der St.-Mang-Kirche seine Videoarbeit „Talking to Cows“. Dabei spielt er ein selbst gebautes Instrument, ein Zwitter aus Alphorn und Didgeridoo. Sein Publikum sind Kühe.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKreativorte in Bayern: das Brückenkollektiv in Neuburg an der Donau
:„Für ein Neuburg, auf das du Bock hast“

Das Brückenkollektiv um Tobias Albrecht zeigt, wie man eine Kleinstadt mit kreativen Ideen und großem Engagement neu beleben kann. Motto: Selber machen!

Von Lara Kipper

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: