Süddeutsche Zeitung

Kulmbach:Abgeschobener kann zurück nach Oberfranken

Mehr als 30 000 Unterstützer haben eine Petition zur Rückkehr eines abgeschobenen Mannes unterschrieben - nun soll der 21-Jährige zurück nach Oberfranken kommen. "Am Morgen ist er am Flughafen Frankfurt gelandet und wird in seiner neuen Heimat Kulmbach erwartet", erklärte Rainer Ludwig am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler hatte sich für die Rückkehr des Afghanen eingesetzt. Nach Angaben seiner Unterstützer floh Mohammad Zaki Sharifi als Kind mit seiner Familie vor den militant-islamistischen Taliban in den Iran, dann mit 16 Jahren allein weiter nach Deutschland. Er lebte in einem Wohnheim für unbegleitete minderjährige Geflüchtete und besuchte die Berufsschule in Kulmbach. Obwohl er nach seinem Schulabschluss eine Zusage für einen Ausbildungsplatz hatte, wurde er Ende Juli 2019 nach Afghanistan abgeschoben. Ein Helferkreis startete nach eigenen Angaben eine Petition an den Landtag und sammelte rund 4700 Euro Spenden. Mit dem Geld wurden die Abschiebekosten des jungen Mannes beglichen - eine Bedingung für seine Wiedereinreise. Der 21-Jährige habe einen Mietvertrag für eine kleine Wohnung in der Region und beginne bald seine Ausbildung als Anlagenmechaniker.

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Quelle:
SZ vom 11.12.2020 / dpa/van
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