Natur und UmweltWo zum Kuckuck bleibt der Kuckuck?

Lesezeit: 1 Min.

Sein Ruf ist leider seltener zu hören – der Kuckuck.
Sein Ruf ist leider seltener zu hören – der Kuckuck. (Foto: Sven-Erik Arterra/Imago)

Der Kuckuck wird hierzulande immer seltener. Ein Grund dafür ist der Klimawandel. Der bayerische Naturschutzverband LBV möchte nun mehr über die Verbreitung des Vogels erfahren. Deshalb bittet er Naturfreunde um Hilfe.

Er ist der Vogel mit dem vielleicht bekanntesten Ruf: der Kuckuck. Aber wo und wann ist er zu hören? Das sollen Naturfreunde melden, bittet der bayerische Naturschutzverband LBV. „Die gesammelten Daten sollen uns helfen, herauszufinden, ob der Kuckuck, wie manche anderen Vogelarten, aufgrund des Klimawandels seine Ankunftszeit aus dem Winterquartier vorverlegt. Denn seine Eiablage muss er mit der der Wirtsvögel genau abstimmen“, teilte der Verband am Dienstag im mittelfränkischen Hilpoltstein mit.

Außerdem wolle man so mehr über die Verbreitung des Kuckucks erfahren. Meldungen seien auf www.lbv.de/kuckuck möglich.Auf der Live-Karte können Interessierte außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen, wie es weiter hieß. „Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, markiert das Männchen mit einem weit hörbarem ‚Kukuu‘ sein Revier.“ So wolle es auch Weibchen anlocken. Üblicherweise ertöne der Ruf im Freistaat zwischen April und Juli. „Besonders an sonnigen, windstillen Tagen sind Kuckucke aktiv. Dann sind ihre Rufe weithin zu hören.“

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Obwohl der Ruf des Kuckucks so charakteristisch scheine, sei vor der Meldung genaues Hinhören gefragt: „Der kurze, prägnante Reviergesang des Kuckucks kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden“, erklärte der LBV. Außerdem erklinge der Kuckucksruf hierzulande immer seltener, bundesweit gingen die Bestände der Art zurück, so die Naturschützer. Dafür gebe es diverse Gründe. Unter anderem der Klimawandel spiele eine Rolle: Singvögel, die kürzere Strecken als der Kuckuck zögen, kämen immer früher in ihre Brutgebiete zurück und begännen daher auch früher mit der Eiablage.

„Der Kuckuck legt sein Ei bekanntermaßen ins gemachte Nest anderer Vogelarten. Das muss jedoch zeitlich genau abgestimmt sein, damit sich der Kuckuck gleich schnell oder sogar etwas schneller als die Jungen der Wirtsvögel entwickelt“, hieß es von dem Verband. „Kommt der Kuckuck zu spät aus seinem Winterquartier in Afrika zurück und kann sein Ei nicht mehr rechtzeitig unterschieben, ist seine Fortpflanzung gefährdet.“

© SZ/KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

19. Jahrhundert
:König Ludwig II. und seine Bodyguards

Karl Theodor von Sauer hat König Ludwig II. zehn Jahre lang als dessen engster Vertrauter gedient. Jetzt sind Sauers Briefe an seine Frau aufgetaucht, die neue und überraschende Einblicke in den Alltag und in das Denken des rätselhaften Königs ermöglichen.

SZ PlusVon Hans Kratzer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: