Kriegsspiele bei Gebirgsjägern:"Es war ein Fehler"

Die Bundeswehr rudert zurück: Nach dem umstrittenen Tag der offenen Tür, an dem Kinder unter anderem mit Panzerfäusten auf ein Miniaturdorf gezielt haben sollen, hat sich der verantwortliche Brigadegeneral für die Kriegsspiele entschuldigt.

Angesichts der umstrittenen Kriegsspiele für Kinder bei der Bundeswehr hat der Kommandeur der Gebirgsjäger im bayerischen Bad Reichenhall Fehler eingeräumt.

PK Brigadegeneral Johann Langenegger

Brigadegeneral Johann Langenegger, Kommandeur der Gebirgsjäger im bayerischen Bad Reichenhall, entschuldigt sich für die Kriegsspiele für Kinder.

(Foto: dpa)

Der Name "Klein-Mitrovica" für ein Miniaturdorf, auf das Kinder bei einem Kasernenbesuch zielen durften, sei ein Fehler gewesen, sagte Brigadegeneral Johann Langenegger im baden-württembergischen Sigmaringen. Der dortigen 10. Panzerdivision sind die Gebirgsjäger untergeordnet. Man bedauere, wenn auf diese Weise Gefühle von Betroffenen verletzt wurden.

Langenegger bestätigte, dass Zielsysteme von Panzerfäusten eingesetzt wurden, jedoch nicht die Waffen selbst. Noch werde ermittelt, ob Kinder oder Jugendliche bei dem Tag der offenen Tür am 28. Mai an einer anderen Stelle mit Waffen hantieren durften. "Das darf nicht sein", sagte Langenegger. Es sei bei keiner Vorführung Munition vewendet worden. Es könne disziplinarische Konsequenzen geben. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hatte ihre Ermittlungen wegen der Vorfälle am Mittwoch eingestellt.

Die Stadt Mitrovica im Kosovo war seit dem Zweiten Weltkrieg mehrmals Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen - von 1999 an auch unter Beteiligung von KFOR-Truppen, zu denen die Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall zählen.

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