Kreuth:Geschmückte Gespanne

Söder nennt Leonhardifahrten ein Beispiel für Tradition

Mit Leonhardifahrten und Gottesdiensten haben Trachtenvereine, Schützenkompanien und Musikkapellen an den Heiligen Leonhard als Schutzpatron der Nutztiere erinnert. In Kreuth nahe dem Tegernsee, in Murnau am Staffelsee und in Bad-Tölz zogen am Mittwoch zum Leonharditag Hunderte Pferde und festlich geschmückte historische Wagen durch die Straßen und erhielten den Segen.

An einer der ältesten Leonhardifahrten Bayerns in Kreuth nahm Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teil. "Es ist auch ein Beispiel für Tradition in Bayern", sagte der Ministerpräsident. "Bayern lebt von unglaublich viel Technologie und Modernität, aber eben auch von Bodenständigkeit, Tradition und Identität." Hier werde spürbar, was Bayern ausmache. Die Fahrt in Kreuth wird seit fast 600 Jahren zelebriert, sie ist seit 1442 belegt. Nach dem Gottesdienst in der Leonhardi-Kirche zogen prächtig geschmückte Pferdegespanne und verzierte Truhenwägen durchs Dorf.

Auch in Murnau gab es einen großen Umzug. Erstmals seit vielen Jahren fehlten die Esel aus Pähl im Kreis Weilheim-Schongau. Es habe geheißen, dass es mit Eseln zu gefährlich sei mitzugehen, weil Pferde oft scheuen, sagte Anahid Klotz von der Pähler Eselfarm Asinella. Bisher sei nie etwas passiert, sie bedauere, nicht dabei gewesen zu sein. "Ich lege Wert darauf, dass meine Esel den Segen bekommen." Der Segen sei immer ein wichtiger Moment gewesen. "Jetzt muss ich ihn mir vom Himmel holen." Leonhardiritte zu Ehren des Heiligen Leonhard von Limoges sind in Altbayern und Teilen Österreichs Brauch. Sie finden rund um den Leonharditag am 6. November statt. Viele Orte feiern den Tag an den Wochenenden davor. Gespanne, Schützenvereine und Kapellen nehmen teils an mehreren Umzügen teil.

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