Huisnblasi
Ein Stenz ist nach klassischer Definition ein Weiberheld. Als ein Stenz in Reinkultur gilt der Monaco Franze aus der gleichnamigen Münchner Fernsehserie. Aber auch auf dem Land treibt sich so mancher Stenz herum. Nur werden solche Typen dort anders genannt: Sie hören auf das lustig klingende Wort Huisnblasi, das die Kabarettistin Martina Schwarzmann übrigens in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift MUH erwähnt hat (übersetzt: Hülsenblasius).
Huisnblasi hat aber mehrere Bedeutungen. Der Hofer Franzi aus Starzell nennt seinen kleinen Buben manchmal ebenfalls Huisnblasi, aber nur im liebevoll tadelnden Sinne: "Ja, du Schlawiner, was hastn scho wieder angestellt!"
Auch dem großen Münchner Autor Sigi Sommer war das Wort geläufig. In der Abendzeitung schrieb er im September 1968, Huisnblasi sei die lustige Bezeichnung für einen unbeholfenen Menschen. Jahrzehnte später brachte der Garmischer Autor Jörg Maurer den Huisnblasi in seinem Kriminalroman "Föhnlage" ins Spiel: "Der Mirgl, . . ., ein richtiges Mannsbild war das - und nicht so ein Lätschenbeni wie dieser Jennerwein, dieser sogenannte Kommissar, dieser Huisnblasi, bei dem gar nichts weiterging, . . ."
Zur Herkunft des Begriffs liefert vielleicht Ludwig Ganghofers 1883 erschienener Roman "Der Jäger von Fall" eine Antwort. Dort tritt auch ein Blasi auf, der Sohn des Huisn Bauern. Nach bayerischem Sprachgebrauch wird er aber nicht Blasi Huisn genannt, sondern Huisn Blasi. Wer eine treffendere Erklärung kennt, ist herzlich aufgerufen, diese der Redaktion, Abteilung Wortschatz, mitzuteilen.