"Mitte"-Studie zu Bayern:"Die Ergebnisse der Studie haben mich schockiert"

Erich Schneeberger, Landesverband Bayern der Sinti und Roma

Die aktuelle Medienberichterstattung über die "osteuropäische Völkerwanderung" vermittelt nach Ansicht von Erich Schneeberger ein verzerrtes Bild, das mit der Lebenswirklichkeit hier nichts gemein habe. "Wir sind so deutsch wie jeder andere auch", sagt er. In den Medien würden aber im Kontext mit Sinti und Roma stets "Bilder von den Armen der Ärmsten" gezeigt. "Dass bei uns viele Krankenschwestern und Ärzte aus Osteuropa tätig sind, die Angehörige der Roma sind, wird verheimlicht", sagt er.

Die Landtags-Grünen

Die Grünen fordern ein neues Handlungskonzept mit mehr Geld für zivilrechtliche Initiativen. "Die CSU-Regierung hat die gesellschaftspolitische Dimension rassistischer, antisemitischer und sonstiger menschenfeindlicher Einstellungen bis heute nicht erkannt und reduziert Rechtsextremismus stets nur auf sicherheitspolitische Probleme mit einer radikalen Minderheit am rechten Rand", sagt die innenpolitische Sprecherin Katharina Schulze.

Landtags-SPD

Das von der Staatsregierung ausgearbeitete "Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus" zeige keine Wirkung, sagt die SPD. Es diene nicht der Aufklärung sondern der Bekämpfung von Straftaten, sagte ihr Fraktionsexperte Florian Ritter (SPD). Die Staatsregierung müsse sich mehr einsetzen.

Klaus Wenzel, Bayerischer Lehrerverband

"Die Ergebnisse der Studie haben mich schockiert", sagt Klaus Wenzel. Das Problem sei strukturell, gerade am Gymnasium, aber auch an Real- und Mittelschulen fehle Zeit, spontan über Aktuelles zu sprechen. Nur wenn Schüler über Themen wie Pegida sprechen können und lernen, zu reflektieren, seien sie in der Lage, eine eigene Haltung zu entwickeln, sagt Wenzel. Genau das haben beim Schülerkongress in Nürnberg die Jugendlichen beklagt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema