Kommunalpolitik:Schwabacher OB tritt nicht mehr an

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Der 45-jährige Matthias Thürauf erklärt Verzicht nach zwei Perioden

Von Olaf Przybilla, Schwabach/Nürnberg

Die Folge kommunalpolitischer Paukenschläge nimmt vorläufig kein Ende. Nachdem die Oberbürgermeister von Nürnberg und Augsburg, Ulrich Maly (SPD) und Kurt Gribl (CSU), überraschend erklärt haben, 2020 nicht erneut zu kandidieren, hat nun auch der Schwabacher Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Der 45-jährige ehemalige Richter war 2008 zum Rathauschef der mittelfränkischen 40 000-Einwohner-Stadt gewählt worden. Seine Wahl galt damals als große Überraschung für die CSU. Zuvor hatte SPD-Mann Hartwig Reimann 38 Jahre lang die Stadt regiert, er galt als dienstältester Oberbürgermeister in Deutschland.

Der scheidende OB Thürauf erklärte, es sei ihm immer wichtig gewesen, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Zwar falle ihm der Abschied als OB nicht leicht, dieser sei aber "gut durchdacht und langfristig angelegt" gewesen. Weil er sehr jung gewesen sei, als er zum OB gewählt wurde - Thürauf war 34 damals -, habe er das Amt "selbstbestimmt nach einer gewissen Zeit wieder verlassen" wollen. Nach seiner Zeit als Rathauschef wolle er sich weiter ehrenamtlich für Schwabach engagieren. Für seine Arbeit sei ihm die Partei sehr dankbar, sagte der örtliche CSU-Chef Karl Freller.

Betroffen von der Überraschung in Schwabach ist freilich auch Nürnberg. Nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss soll dort nämlich für die CSU Michael Fraas ins Rennen gehen, der seit acht Jahren Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg ist. Fraas war zuletzt auch als ein möglicher OB-Kandidat in Nürnberg gehandelt worden. Für die Maly-Nachfolge favorisiert sind dort in der CSU allerdings der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion, Marcus König, und der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser. Fraas, 50, kündigte an, er wolle in den kommenden Monaten "viele Gespräche führen", um die Stadt Schwabach "noch besser kennenzulernen". Laut Freller sei der Jurist Fraas für die CSU "von Anfang an die erste Wahl" als neuer OB-Kandidat gewesen.

© SZ vom 12.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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