Der Hexentanz im niederbayerischen Kollnburg ist wieder vorbei. Nach drei Folgen anonymer Lästereien über Bürgermeisterin Josefa Schmid, stellt der Macher seine Reihe von Internet-Videos mit der Hexe Burgwalda ein. In mehrminütigen Folgen hatte die Hexe mit elektronisch verzerrter Stimme über angebliche Verfehlungen der Kollnburger Rathauschefin hergezogen.
Dahinter steckte dem Impressum zufolge "eine große Interessengemeinschaft von Kollnburger Bürgern, die anonym bleiben möchten", offenbar traute sich niemand, seine Kritik offen vorzutragen. Ganz schön feige, als Wahlkampf jedenfalls ließ sich die Kampagne nicht mehr verbuchen. Josefa Schmid nannte die Aktion unanständig und behielt sich juristische Schritte vor.
Ob es nun daran lag oder ob den Machern schlicht Zweifel kamen - jedenfalls sind die Videos nicht mehr auffindbar im Netz, ebenso wenig wie das, in dem der Produzent den Grund für das Aus erklärt. Der Viechtachter Bayerwald-Bote zitiert ihn damit, dass "der Rückhalt weggebröckelt sei". Er wolle zwar nicht sagen, dass einige der Hinterleute "den Schwanz eingezogen hätten", aber die vielen Reaktionen und das Medienecho habe nicht nur ihm zu denken gegeben. Das ist vermutlich die gute Nachricht: denken hilft.