Süddeutsche Zeitung

Straßenblockaden in Nürnberg:Staatsanwaltschaft will härtere Strafen für Klima-Aktivisten

Das Amtsgericht hatte vor einer Woche vier Mitglieder der "Letzten Generation" zu Geldstrafen verurteilt. Dagegen legten beide Seiten Rechtsmittel ein.

Im Fall der vor einer Woche vor dem Nürnberger Amtsgericht zu Geldstrafen verurteilten Klima-Aktivisten hat die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt. Das bestätigte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke der SZ. "Das Strafmaß ist unserer Meinung nach im unteren Bereichen des Vertretbaren, wir hätten uns ein höhere Strafe vorgestellt", sagte Gabriels-Gorsolke.

Die vier Aktivisten der "Letzten Generation" waren wegen Nötigung in mindestens 18 Fällen zu jeweils 40 Tagessätzen Geldstrafe verurteilt worden. Sie müssen zwischen 400 und 2400 Euro zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Monate Haft auf Bewährung wegen Nötigung in einem besonders schweren Fall gefordert.

Die Aktivisten im Alter von 24 bis 57 Jahren hatten sich im Februar 2022 an einer Autobahnabfahrt in Nürnberg auf die Straße geklebt und den Verkehr blockiert, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Sie haben nach der Verhandlung selbst angekündigt, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen, um einen Freispruch zu erwirken. Laut Justizpressestelle tat dies bis Montag eine Aktivistin. Die Frist zum Einlegen der Berufung endet am Mittwoch.

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