Bayerns Staatswälder haben im Geschäftsjahr 2025 fast 44 Millionen Euro Gewinn eingebracht. Vor allem der Verkauf von Holz lief mit einem Umsatz von 430 Millionen Euro zwischen Juli 2024 und Juni 2025 gut, wie die Staatsforsten (BaySF) auf ihrer Bilanzpressekonferenz am Montag mitteilten. „Wir haben eine Verschnaufpause bekommen, denn wir sind von Wetterextremen weitgehend verschont geblieben“, sagte Rudolf Plochmann aus dem Vorstand des staatlichen Unternehmens.
Weil der Klimawandel und mit ihm die Ausbreitung von Schädlingen als größte Gefahr für den Baumbestand auf der mehr als 750 000 Hektar großen Waldfläche in Staatsbesitz gilt, stecken die Staatsforsten seit 2021 große Teile ihres Gewinns in einen Klimawaldfonds. 40 Millionen Euro wandern aus dem Geschäftsjahr 2025 in den Topf. „Der Klimawaldfonds ist bereits auf 150 Millionen Euro angewachsen“, sagte Manfred Kröninger, im Vorstand für Finanzen zuständig. „Er dient der finanziellen Vorsorge für wirtschaftlich schwierige Zeiten.“
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Schon im kommenden Jahr soll der Fonds 200 Millionen Euro schwer sein. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte das Geld im Sommer als „Puffer für wirtschaftlich raue Zeiten“ bezeichnet. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender des Staatsunternehmens.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace Bayern kritisiert den Umgang mit dem Klimawaldfonds. „Statt mit den Überschüssen Bayerns Wälder zu erhalten und an das Klima anzupassen, legen die BaySF ein Sparbuch für ‚Krisenzeiten‘ an“, teilt die Wald-Expertin Vera Baumert mit. „Das Geld wird aber jetzt benötigt: Klimakrise und Artensterben treffen die Wälder längst mit voller Wucht!“
Das bayerische Kabinett hatte den Klimawaldfonds im Juli 2019 angestoßen, um den Staatswald vor der Bedrohung durch die Erderwärmung zu schützen. „Erwirtschaftete Überschüsse der Bayerischen Staatsforsten sollen künftig nicht mehr in die Staatskasse fließen, sondern dazu verwendet werden, die Wälder und auch die Moore als wichtige CO₂-Speicher zu erhalten und klimafester zu machen“, hieß es damals im Kabinettsbericht.
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Greenpeace moniert, dass genau das nicht passiere. Das Geld müsse schon jetzt für die Wiedervernässung von Mooren oder die Ausweisung von Wildnisflächen in die Hand genommen werden. Der Klimawandel treffe die Wälder längst. Wenn das Staatsunternehmen weiterhin spare, „verlieren wir unwiederbringlich Zeit im Kampf gegen die Klimakrise“, so Baumert. Sie warnt vor wirtschaftlichen und ökologischen Schäden durch Arten- und Waldsterben.
Vor schweren Folgen des Klimawandels warnten die Staatsforsten-Vertreter auch auf ihrer Pressekonferenz. Schon allein ein massives Sturmereignis, so Kröninger, könnte zu finanziellen Schäden von 300 Millionen Euro führen. Er erinnerte an zwei heftige Winterstürme im Jahr 1990, die in Bayerns Wäldern enorme Verwüstungen hinterließen. Die Frage sei nicht, „ob so ein Ereignis eintritt, sondern wann“. Laut einer internen Risikobewertung seien deshalb 340 Millionen Euro im Klimawaldfonds nötig.
„Das ist natürlich ein Politikum“, sagte Wirtschaftsminister Aiwanger zur Frage, wie viel Geld am Ende in den Fonds fließen solle. Man dürfe sich aber „nicht in Zukunftsängste begeben“.
Neben dem Kerngeschäft Holz verdienen die Staatsforsten inzwischen auch immer mehr Geld mit Windenergie. 104 Anlagen seien aktuell in den Wäldern in Betrieb, sagte Vorstandschef Martin Neumeyer. Bis 2030 sollen es insgesamt 500 Windräder sein, wobei nicht alle bis dahin auch in Betrieb sein könnten.
