Auch wenn die Austrittszahlen hoch sind und an normalen Sonntagen viele Kirchenbänke leer bleiben - Weihnachten ist für viele Menschen trotzdem das Fest, bei dem ein Kirchgang einfach dazugehört. Corona ist in den Hintergrund getreten, Maskenpflicht, Abstandsgebot und 3-G-Regelung sind längst abgeschafft. Dafür aber dürfte es kühler als in den Vorjahren sein in den festlich geschmückten Kirchen: Auch an der Krippe muss Energie gespart werden angesichts rasant gestiegener Preise für Öl und Gas.
Die bayerischen katholischen Bistümer und die evangelische Landeskirche haben sich bereits im Herbst an die Gemeinden gewandt. Der Bamberger Generalvikar Georg Kestel und Baudirektorin Petra Postler etwa empfahlen den Gemeinden ihrer Erzdiözese, die Temperatur in den Kirchen zu Gottesdienstzeiten um zwei Grad auf maximal acht bis zehn Grad zu senken. Durch die geringere Temperatur sei nicht mit Schäden an den Ausstattungsgegenständen zu rechnen. Ganz aufs Heizen zu verzichten geht demnach allerdings nicht: Der Frostschutz müsse trotz Temperaturabsenkung gewährleistet werden, um Schäden am Gebäude zu verhindern.

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Von der Kindermette für die Kleinsten bis hin zur spätabendlichen Christmette werden an Heiligabend zahlreiche Gottesdienste im Freistaat gefeiert, am ersten Feiertag (25. Dezember) folgen dann festliche Gottesdienste am Vormittag, um an Jesu Geburt zu erinnern. Die bayerischen Bischöfe feiern traditionell die Messen an Weihnachten im jeweiligen Dom ihres Bistums - in Bamberg gibt es allerdings ein neues Gesicht: Nach dem Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick ist der Diözesanadministrator, Weihbischof Herwig Gössl, für die Weihnachtsgottesdienste im Dom zuständig.
Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigt am 25. Dezember in der Münchner Matthäuskirche. In einer Videobotschaft kurz vor den Feiertagen warb er dafür, an Weihnachten in die Kirche zu gehen. Es gebe momentan vieles, was den Menschen Angst mache - der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel. "Deshalb ist gerade jetzt die Weihnachtsbotschaft so wichtig." In den Kirchen sei das "Fürchtet Euch nicht" zu hören, "das die Engel uns zurufen". Beim Hören der Weihnachtsgeschichte werde man tief in der Seele spüren, "dass Weihnachten noch viel mehr ist als Geschenke unter dem Baum und das leckere Weihnachtsessen", sagte der Landesbischof: "Kommt in die Gottesdienste und spürt, wie die Furcht vergeht, wie es Weihnachten wird."

