Missbrauch:Die letzte Chance der Kirche

Missbrauch: Die Stadt Passau mit dem Dom St. Stephan im Abendrot. Auch hier wurde eine Kommission zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche eingesetzt. Die Konsequenzen sind noch nicht absehbar.

Die Stadt Passau mit dem Dom St. Stephan im Abendrot. Auch hier wurde eine Kommission zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche eingesetzt. Die Konsequenzen sind noch nicht absehbar.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Eine Kommission soll nun auch im Bistum Passau die Vergangenheit aufarbeiten. Darunter Menschen, die erst missbraucht und dann missachtet wurden. Ein spätes Zeichen der Gerechtigkeit?

Von Sebastian Beck und Johann Osel

Es ist schon etliche Jahre her, dass sich Michael Steindorfner auf einem Stehempfang ein Herz fasste und dem damaligen Passauer Bischof Wilhelm Schraml seinen Albtraum anvertraute. Steindorfner war nicht irgendwer, sondern langjähriger Spitzenbeamter in Baden-Württemberg und Richter am Oberlandesgericht in Karlsruhe. Doch noch immer suchten ihn Erinnerungen an seine Kindheit in Passau und speziell an die Zeit im katholischen Knabenseminar St. Max heim. Dort wurde Steindorfner Anfang der Sechzigerjahre vom Präfekten Konrad S. sexuell missbraucht. Diese Geschichte erzählte er also Bischof Schraml. Der gab sich betroffen. Weitere Reaktionen? Keine.

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