Kirche:Landessynode setzt Tagung nach Wahl-Debakel fort

Lesezeit: 1 Min.

Nach der Aufregung vom Vortag geht es auf der Synode der evangelischen Landeskirche nun erstmal strikt nach Tagesordnung weiter. Erst am Abend trifft sich der Wahlvorbereitungsausschuss. Seine Entscheidung könnte alle Pläne durcheinanderwirbeln.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

München (dpa/lby) - Nach der gescheiterten Bischofswahl setzt die Landessynode der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern ihre Tagung am heutigen Dienstag (9.00 Uhr) in München fort. Dabei wird es zunächst zumindest offiziell nicht darum gehen, dass am Vortag keiner der vier Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Landesbischofs die erforderliche absolute Mehrheit erzielen konnte. Erst nach dem Plenum wird der Wahlvorbereitungsausschuss am Abend zusammenkommen und über die nächsten Schritte entscheiden.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Der Wahlvorbereitungsausschuss könnte noch während der bis Freitag laufenden Synodaltagung einen neuen Wahlvorschlag aufstellen und darüber abstimmen lassen. Dieser Vorschlag dürfte nur noch zwei Namen enthalten, auch ein bisher nicht benannter Kandidat ist denkbar.

Die zweite Option ist, dass das Wahlverfahren völlig neu eröffnet wird. Dann allerdings drückt die Zeit: Der bisherige Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm scheidet zum Reformationstag Ende Oktober aus seinem Amt aus. Es müsste deshalb voraussichtlich einen Sondertermin der Landessynode etwa im September geben.

Bei der Wahl hatten vier Frauen und Männer kandidiert: Neben dem Regionalbischof im Kirchenkreis München, Christian Kopp (58), und der Dekanin in Landshut, Nina Lubomierski (47), waren dies der Dekan in Windsbach, Klaus Schlicker (56), sowie die Co-Direktorin des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann (55). Die beiden letzteren hatten im Laufe des Wahltages in der St. Matthäuskirche ihre Kandidatur zurückgezogen.

Die beiden verbleibenden Kandidaten hatten im fünften Wahlgang einen Stimmengleichstand erzielt. Im sechsten entfielen auf Kopp 52 Stimmen, auf Lubomierski 50 - bei vier Enthaltungen. Damit war erneut keiner der beiden gewählt, notwendig wären dafür 55 Stimmen gewesen.

Dieses unerwartete Ergebnis wird mit Sicherheit die Gespräche der Synodalen am Dienstag bestimmen. Doch auf der Tagesordnung stehen Themen wie der Rechenschaftsbericht, der Umgang mit sexualisierter Gewalt oder die Handreichung zum assistierten Suizid. Um 13.15 Uhr soll es zu diesen übrigen Themen der Synode auch eine Pressekonferenz geben.

© dpa-infocom, dpa:230327-99-110042/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: