KirchdorfEinziger Kandidat ist vom Amt suspendiert

In der niederbayerischen Gemeinde Kirchdorf (Landkreis Kelheim) können die Bürger bei der Kommunalwahl am 15. März ihren seit Jahren suspendierten Bürgermeister wieder zum Rathauschef wählen. Dass der Amtsinhaber Alfred Schiller erneut zum Bürgermeister bestimmt wird, ist dabei sogar wahrscheinlich. Denn der Schreinermeister hat keinen Gegenkandidaten, wie aus der Wahlbekanntmachung des 900-Einwohner-Dorfes hervorgeht. Ob Schiller jemals wieder auf den Chefsessel im Rathaus zurückkehren darf, ist unabhängig vom Ausgang der Wahl fraglich. Denn derzeit läuft beim Verwaltungsgericht Regensburg ein Verfahren, ob der Bürgermeister dauerhaft aus dem Dienst entfernt wird.

Schiller ist Kandidat der Unabhängigen Wählergemeinschaft. Er hatte nach Mitteilung der Landesanwaltschaft Bayern 2016 unter anderem wegen Untreue eine rechtskräftige Bewährungsstrafe erhalten. Es ging um Manipulationen bei Bauarbeiten für einen Dorfladen, in deren Folge der Gemeinde eine Förderung von möglicherweise fast 55 000 Euro verloren ging. Wegen dieser Förderung gibt es ein weiteres Verwaltungsgerichtsverfahren. Über die Suspendierung wird voraussichtlich erst entschieden, wenn es ein Urteil wegen der Fördermittel gibt. Die Amtsgeschäfte des Dorfes führt derzeit Schillers Stellvertreter, Bürgermeister Alois Prantl.

© SZ vom 28.02.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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