Kinderschutz:Bayern bekommt keinen Missbrauchsbeauftragten

In Bayern wird es trotz der Aufforderung des Missbrauchsbeauftragten des Bundes vorerst keinen Beauftragten für diese Belange geben. Die maximale Zahl der Beauftragten sei derzeit ausgeschöpft, teilte das Familienministerium auf dpa-Anfrage mit. Der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, hatte an die Länder appelliert, ebenfalls solche Stellen zu schaffen und nun die Regierungschefs aller 16 Länder angeschrieben.

In Bayern ist die Zahl der Beauftragten der Staatsregierung seit kurzem durch ein Gesetz geregelt. Es sieht die Berufung von bis zu sieben Beauftragten vor, unter anderem für Patienten und Vertriebene. Das Thema Kindesmissbrauch sei so wichtig, dass ihm "grundsätzlich in der gesamten Staatsverwaltung eine hohe Aufmerksamkeit und Sensibilität gewidmet wird", teilte das Ministerium mit. Für den Kinderschutz setze die Staatsregierung vor allem auf Prävention, zum Beispiel mit Kinderschutzstellen und Erziehungsberatungsstellen. Am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es eine Kinderschutzambulanz, um eine fundierte Beratung bei sexueller und körperlicher Gewalt zu ermöglichen.

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