Kempten:Zwölfjährige bewusstlos geprügelt - Polizei ermittelt gegen Gaffer

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Eine 14-Jährige soll in Kempten eine Zwölfjährige bewusstlos geschlagen haben. Laut Polizei schritten Augenzeugen nicht ein (Symbolbild). (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Eine 14-Jährige soll das Mädchen vor den Augen mehrerer Personen bewusstlos geschlagen haben - und einige Leute zückten ihre Handys.

Im Fall der brutalen Schlägerei in Kempten zwischen zwei Jugendlichen ermittelt die Polizei nun gegen einen noch unbekannten Gaffer oder eine Gafferin. Wie ein Sprecher der Polizei Schwaben Süd/West mitteilte, handelt es sich hierbei um die Person, die ein Video der Schlägerei zwischen einer Zwölfjährigen und einer 14-Jährigen angefertigt hatte. Dieses Video verschickte er oder sie dann an mindestens eine andere Person.

Konkret geht es bei den Ermittlungen um die Verletzung der Persönlichkeitsrechte, die in Paragraf 201 des Strafgesetzbuchs geregelt ist. Demnach wird mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft, wer die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt oder eine Bildaufnahme, die geeignet ist, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden, einer dritten Person zugänglich macht.

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Am frühen Samstagabend hatten mehrere Zeugen beobachtet, wie im Kemptener Hofgarten eine 14-Jährige derart brutal auf eine Zwölfjährige einschlug, dass diese nach eigenen Angaben für kurze Zeit ihr Bewusstsein verlor. Zunächst hieß es, dass dabei niemand einschritt. Diese Einschätzung relativierte die Polizei am Montag. Einige Zeugen hätten sich "der Situation angenommen" und die Mädchen voneinander getrennt, sagte ein Sprecher am Montag. Der herbeigerufene Rettungsdienst sah keine Notwendigkeit für eine weitere Behandlung des Mädchens. Es ging selber zum Arzt.

In Weiden wird für den 8. Juli ein Urteil in einem ähnlichen Fall erwartet. In dem Verfahren muss geklärt werden, ob zwei junge Männer sowie eine junge Frau ihrem Kumpel nicht geholfen haben. Der 22-Jährige, der mindestens 2,39 Promille Alkohol im Blut hatte, war in einem seichten, langsam dahinfließenden Gewässer am Rande der Altstadt ertrunken. Auch in diesem Fall sei das Geschehen mit dem Handy gefilmt worden.

© SZ/dpa/GRGO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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