Der Tod zweier Kinder in einem Haus in Unterfranken ist wahrscheinlich durch Phosphorwasserstoff verursacht worden. Gegen den Vater des fünfjährigen Mädchens und des vierjährigen Jungen werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in zwei Fällen ermittelt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mit.
Die Kinder waren am Montagmorgen von ihrem Bruder leblos in dem Haus in Karlstein am Main bei Aschaffenburg entdeckt worden. Der Kontakt mit Phosphorwasserstoff könne in geschlossenen Räumen zur Vergiftung führen, erläuterte ein Polizeisprecher. Bei seiner Vernehmung räumte der 49 Jahre alte Vater den Angaben zufolge ein, bei Handwerkerarbeiten im Haus Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet zu haben. Die Ermittler nehmen an, dass es auf Grund eines "möglichen unsachgemäßen Gebrauchs dieses Mittels" zu einer chemischen Reaktion gekommen ist, bei der Phosphorwasserstoff freigesetzt wurde.
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Das Gas war bei einer erneuten Untersuchung des Gebäudes durch Spezialkräfte nachgewiesen worden. Ob die chemische Reaktion tatsächlich zum Tod der beiden Kinder führte, soll unter anderem durch eine toxikologische Untersuchung der Rechtsmedizin herausgefunden werden. Das Ergebnis stehe noch aus, hieß es. Auch welches Mittel der Vater bei seinen Arbeiten verwendet habe, müsse noch genau bestimmt werden.