Kabinett - München:Appell: Skigebiete in Alpen auch über Silvester zu lassen

Bayern
Florian Herrmann (CSU), Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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München (dpa) - Im Streit um die Öffnung von Skigebieten in den Alpen appelliert Bayern weiterhin an die anderen Alpenländer, die Pisten auch über Weihnachten und Silvester nicht zu öffnen. Auch wenn sich "unsere Freunde" in Österreich und der Schweiz jede Einmischung verbieten, könne er am Ende des Tages nur raten, es wie Deutschland zu tun, sagte Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Statt die Pisten, Hotels und Lifte zu öffnen, sollten die von der Schließung betroffenen Branchen lieber 75 Prozent der Umsätze vom Staat erstattet bekommen und die Skigebiete geschlossen bleiben.

Um das gemeinsame Ziel zu erreichen, die Pandemie zu bekämpfen, müssten Kontakte und Reisebewegungen reduziert werden. Daher müsse hinter dem normalen Ski- oder Winterurlaub ein großes Fragezeichen gemacht werden. Bayern sei in dieser Frage gegen Alleingänge und wünsche sich ein europäisch einheitliches Vorgehen.

Wer dennoch zum Skifahren oder Wandern über die Grenze etwa nach Österreich fahre, der müsse nach seiner Rückkehr in Quarantäne, sagte Herrmann. Zwar sei dies an den Grenzen nicht lückenlos "administrierbar", Skifahrer und andere Wintersportler seien aber etwa in ihren Autos gut erkennbar.

Österreich und die Schweiz wollen trotz Bedenken aus vielen anderen Ländern - darunter auch Deutschland - wegen sehr hoher Corona-Infektionszahlen ihre Skigebiete in der bei Touristen beliebten Weihnachtszeit öffnen - teils sind sie sogar schon offen. In Bayern sind die Skigebiete dagegen per Infektionsschutzverordnung geschlossen. Es ist davon auszugehen, dass dies auch über die bisherige Befristung bis zum 20. Dezember hinaus bis Januar verlängert wird.

Herrmann betonte, dass bereits im Frühjahr der Skitourismus die Pandemie aus dem österreichischen Ischgl nach ganz Europa getragen habe und keiner hier ein Déjà-vu wolle. Dort hatten sich damals viele Touristen abseits der Pisten in Bars und Restaurants beim Feiern gegenseitig angesteckt.

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