Junge Union und Frauen:CSU einigt sich auf Quotenregelung

Von Wolfgang Wittl

Kurz vor dem Parteitag am kommenden Wochenende hat sich die CSU auf einen Kompromiss bei der Frauenquote verständigt. So sollen mindestens 40 Prozent aller Vorstandsmitglieder künftig nicht nur auf Landes- und Bezirksebene weiblich sein, sondern auch in Kreisverbänden. In engeren Vorständen - Vorsitz, Stellvertreter, Schriftführer, Schatzmeister - sollen die Posten bis einschließlich Kreisebene sogar zur Hälfte von Frauen besetzt werden. Ein Reißverschlussverfahren für Wahllisten mit paritätischer Besetzung von Frauen und Männern, wie es die Frauen-Union gefordert hatte, wird dagegen nicht kommen.

Neu ist, dass es in Bezirks- und Kreisvorständen künftig einen fünften Stellvertreter geben soll, der jünger als 35 Jahre ist. Besonders umstritten war die Frage, ob auch auf Landesebene eine Verjüngung festgeschrieben wird. Die Einigung sieht vor, dass einer der stellvertretenden Parteichefs künftig jünger als 40 Jahre sein muss. Damit wurde auch den Wünschen der Jungen Union Rechnung getragen. Die JU verzichtet im Gegenzug auf eine Kampfkandidatur um den Parteivize. Zuletzt hatte der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch Interesse gezeigt. Einziger Bewerber für den Platz des Augsburger Oberbürgermeisters Kurt Gribl, der nicht mehr als Stellvertreter antritt, dürfte somit der Augsburger Landrat Martin Sailer sein. Alle Änderungen sollen auf diesem Parteitag beschlossen werden. In Kraft treten sie dann in zwei Jahren.

Damit hat sich die CSU-Reformkommission nach zähem Ringen gerade noch rechtzeitig auf einen Leitantrag geeinigt. Er soll in der Vorstandssitzung am Montag beschlossen werden. "Ich bin sehr froh, dass wir uns auf eine starke Lösung verständigen konnten", sagte Generalsekretär Markus Blume, der die Gespräche geleitet hat. Die CSU zeige damit mehr als andere Parteien: "Wir werden jünger und weiblicher."

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