Jubiläum:Auffrischung zum 50.

30 Millionen Euro für den Nationalpark Bayerischer Wald

Von Christian Sebald

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der älteste Nationalpark Deutschlands und nach wie vor der prominenteste der inzwischen 16 Nationalparks. Es war der legendäre Agrar- und Forstminister Hans Eisenmann, der nach seiner Berufung in die Staatsregierung die Gründung des Schutzgebietes im Verbund mit dem Tierfilmer Bernhard Grzimek und dem damaligen Vorsitzenden des Bundes Naturschutz, Hubert Weinzierl, vorangetrieben hat. Der Nationalpark wurde am 7. Oktober 1970 von Eisenmann eröffnet. Zum seinem 50-jährigen Bestehen in zwei Jahren sollen das Schutzgebiet und die Region um ihn herum aufgehübscht werden. "Der Nationalpark ist ein Juwel für den Naturschutz und den sanften Tourismus in Bayern", sagt Umweltminister Marcel Huber. "Sein 50-jähriges Bestehen ist der perfekte Anlass, um seine Attraktivität weiter zu steigern." Das Programm hierfür lässt sich der Freistaat 30 Millionen Euro kosten.

Im Nationalpark selbst geht es vor allem um die beiden Nationalparkzentren, das Hans-Eisenmann-Haus und das Haus zur Wildnis. Die Ausstellungen, beide sind Herzstücke des Nationalparks, sollen komplett neu gestaltet werden. Dazu sollen die beiden ebenfalls sehr beliebten Tier-Freigelände barrierefrei gestaltet werden, damit Eltern mit kleinen Kindern und Gehbehinderte die Einrichtungen sehr viel leichter besichtigen können. Außerdem werden die Nationalparkzentren, aber auch das Jugendwaldheim Wessely-Haus und das Wildniscamp am Falkenstein energetisch saniert. Allein die Investitionen in diesen Komplex verschlingen nach jetzigem Stand gut fünf Millionen Euro.

Weitere vier Millionen Euro investiert der Freistaat in das 350 Kilometer lange Wanderwege- und ungefähr 200 Kilometer lange Radwegenetz im Nationalparks. Damit soll nicht nur das Wegenetz selbst saniert und ausgebaut werden. Sondern es werden auch Hütten und Unterkunftshäuser an ihm entlang modernisiert. Außerdem will Nationalpark-Chef Franz Leibl Zeltplätze für Camper einrichten. Vorbild ist der Nationalpark Sumava, der auf tschechischer Seite an den bayerischen Nationalpark angrenzt. Dort gibt es entlang der Weitwanderwege sogenannte Notübernachtungsplätze, auf denen Wanderer in ihren Zelten übernachten dürfen. Voraussetzung ist, dass sie sich ruhig verhalten, nur eine Nacht bleiben, keine Feuer anfachen und alle Abfälle selbst mitnehmen.

Das weitaus meiste Geld freilich verschlingt die Sanierung der sogenannten Nationalpark-Basisstraße zwischen Mauth und Spiegelau. Auf ihr sind sehr viele Nationalpark-Besucher unterwegs. Die Bürgermeister in der Region fordern schon lange, dass sie komplett erneuert wird. Nun stellt der Freistaat dafür knapp 17 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Gfällstraße zwischen Spiegelau und dem Gfäll-Parkplatz am Fuß des Rachels soll für 3,3 Millionen Euro modernisiert werden. Zu guter Letzt soll die Fahrzeugflotte des Nationalparks auf Elektroantriebe umgerüstet werden. Für Umweltminister Huber ist wichtig, dass der Freistaat mit all diesen Investitionen nicht nur den Nationalpark unterstützt, sondern auch die Wirtschaft in der Region.

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