400 Jahre nach dem Bau:Ausstellung über frühere Fürther Synagoge

Einem nicht mehr vorhandenen Gebäude widmet sich eine neue Ausstellung in Fürth: Das Jüdische Museum Franken erinnert an die 1617, vor 400 Jahren, errichtete Synagoge in Fürth. Die sogenannte Altschul wurde in der Pogromnacht 1938 zusammen mit sämtlichen religiösen jüdischen Gebäuden auf einem Areal in der Innenstadt zerstört. Erinnerungsstücke an sie sind nicht mehr vorhanden. "Es ist der Verlust, der nicht mit Worten zu fassen ist, den wir zeigen wollen", sagte Museumsleiterin Daniela Eisenstein.

Die Fürther jüdische Gemeinde war vor der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus das religiöse Zentrum Süddeutschlands mit mehreren Synagogen, Talmudschulen und Gelehrten. Das Gebäude war wohl im gotischen Stil nach dem Vorbild der berühmten Pinkas-Synagoge in Prag errichtet worden, erläuterte Kuratorin Verena Erbersdobler. Sie zeigt in der Ausstellung Fotos von der Inneneinrichtung der Synagoge, die noch nie zu sehen waren. Diesen stellt sie die gut dokumentierte Zerstörung der Synagoge und den Abbruch der benachbarten Häuser gegenüber. Nur ein einziges Objekt wird gezeigt: das Fragment eines Festtagsgebetsbuch, das ein Mädchen nach dem Brand 1938 auf der Straße gefunden hat.

© SZ vom 18.07.2017 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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