Jagdunfälle in Bayern:Ein Toter, zwei Verletzte

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Gleich drei Schüsse gingen bei Jagden in Franken und der Oberpfalz am Wochenende am Ziel vorbei. Die traurige Bilanz: ein Mensch ist tot, zwei weitere wurden verletzt. Nun ermittelt die Polizei.

Wie jetzt bekannt wurde, sind gleich drei Jagdunfälle am Samstag in Bayern passiert. Der bayerische Jagdverband (BJV) reagierte bestürzt: Nun müsse geprüft werden, ob alle Vorgaben korrekt umgesetzt worden seien, sagte Sprecher Thomas Schreder. Dazu gehörten die richtige Einweisung der Teilnehmer und die Sicherheitshinweise durch den Jagdleiter. Bei den Unfällen waren am Samstag ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden.

Im oberpfälzischen Cham war ein 60-Jähriger bei einer Treibjagd verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, schoss eine Jägerin, 37, dem Mann mit einer Schrotflinte ins Bein. Der Mann musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei prüft nun, ob einer der Beteiligten Sicherheitsvorschriften verletzt hat. Die Jagdbehörde sei informiert worden.

Ebenfalls am Samstag war nahe dem unterfränkischen Rimpar im Landkreis Würzburg ein Treiber bei einer Wildschweinjagd erschossen worden. Einem weiteren Treiber war am gleichen Tag bei einer Jagd im mittelfränkischen Dietenhofen im Landkreis Ansbach ins Gesicht geschossen worden. In beiden Fällen ermittelt die Polizei gegen die Schützen.

Erst im September hatte ein Jäger in Oberfranken einen 26 Jahre alten Mann in der morgendlichen Dämmerung erschossen - vermutlich, weil er ihn für ein Wildschwein im Maisfeld hielt. Der 51 Jahre alte Jäger rief zwar nach dem tödlichen Schuss sofort den Notarzt, doch niemand konnte dem Opfer helfen.

Das Landwirtschaftsministerium wollte sich am Montag nicht zu den aktuellen Fällen äußern und verwies auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. BJV-Sprecher Schreder sagte zur Zahl der Unfälle: "Die Häufung ist schon überraschend." Spaziergänger oder Jogger in den Wäldern seien aber nicht gefährdet. Die Ausbildung zum Jäger dauere mehrere Jahre. Die Jagdgebiete würden zudem meistens abgesperrt.

Auch der Bund Naturschutz Bayern bezeichnete die Vorfälle als Ausnahmen - aber natürlich müssten sie geprüft werden. Derzeit gebe es viele Jagden. Grund dafür sei der Schnee, der es erleichtere, die zu Tiere finden. Vor allem die Jagden auf Rehe oder Wildschweine seien wichtig, um die Bestände zu kontrollieren.

© dpa/dapd/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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