Verkehr:18 700 Unterschriften gegen Tempo 120 auf Isentalautobahn

Lärmschutzgipfel zur Isentalautobahn

Seit Jahrzehnten im Fokus des Widerstands: die Autobahn durchs Isental.

(Foto: dpa)

Der Initiator der Petition argumentiert, das geplante Tempolimit bringe nichts gegen den Lärm von Lastwagen. Zudem könne es Autofahrer auf die B12 zurücktreiben, die die neue Autobahn entlasten soll.

Der Initiator einer Online-Petition gegen das Tempolimit auf der neuen Isentalautobahn, Christian Hanslmayer, hat am Montag Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) gut 18 700 Unterschriften übergeben. Die neue Autobahn soll die Bundesstraße 12 von München in Richtung Passau entlasten. Anwohner an der neuen Autobahn klagen nun über zu viel Krach und mangelnden Lärmschutz. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte das Tempolimit bei einem Besuch in der Region angekündigt.

Hanslmayer argumentiert, die Begrenzung auf 120 Stundenkilometer bringe nichts beim Lastwagenverkehr, der den größten Teil des Lärms verursache. Zudem könne das Tempolimit Autofahrer auf die B12 zurücktreiben. Gefühlt herrsche dort seit Inkrafttreten des Tempolimits am 1. Februar wieder mehr Verkehr, sagte der Industriemechaniker, der in Rattenkirchen nahe der B12 wohnt. Das Resultat des Gesprächs mit Herrmann nannte er "nicht befriedigend". Es bleibe dabei, dass das Tempolimit testweise ein halbes Jahr bis zum 31. Juli gelten solle.

Herrmann sagte, in der Zeit sollten die Lärmschutzeinrichtungen überprüft und die Lärmwirkung der Fahrbahnbeläge gemessen werden. "Der Staatsregierung ist sowohl der Schutz vor zu viel Lärm als auch die Verkehrssicherheit ein wichtiges Anliegen. Genauso werden jedoch auch die Interessen der Pendler und der Wirtschaft an einem zügigen und raschen Vorankommen ernst genommen."

Gegen den Autobahnbau durchs wildromantische Isental hatte es jahrzehntelang Widerstand gegeben. Am 30. September 2019 wurde die 33 Kilometer lange Strecke von Pastetten nach Heldenstein eröffnet.

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