Innenministerium:Schwerpunktfahndung für Polizei erfolgreich

Zum fünften Mal hat sich die bayerische Polizei an einer länderübergreifenden Kontrollaktion beteiligt, dabei hat sie 277 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten entdeckt sowie 50 Personen vorläufig festgenommen. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden bei der Schwerpunktfahndung von Donnerstag bis Samstag vergangener Woche im Freistaat sowie in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 22 000 Personen und Autos kontrolliert, im Einsatz waren Tausende Beamte. "Die Fahnder hatten dabei insbesondere überregionale Verkehrswege wie Autobahnen im Blick, ein besonderes Augenmerk galt organisierten Einbrecherbanden", erklärte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). In allen vier Ländern waren es mehr als 600 festgestellte Delikte; dazu zählten auch Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder Verstöße gegen das Waffengesetz. In puncto Einbruchskriminalität geht es bei diesen Aktionen etwa darum, die Fluchtwege von Tätern abzuschneiden und mutmaßliche Beute sicherzustellen und dann zuzuordnen. Ein Beispiel: In Oberbayern haben Polizisten laut Ministerium einen mit drei Albanern besetzten Wagen einer Kontrolle unterzogen; darin fanden sie hohe Bargeldsummen in unterschiedlichen Währungen und teure Uhren, deren Herkunft nun geklärt wird. Gegen einen der Insassen lagen vier Haftbefehle aus Italien aufgrund von Diebstahl, Hehlerei, Raub und Bilden einer kriminellen Vereinigung vor. Gegen einen weiteren Mann im Auto bestand ein Europäischer Haftbefehl wegen bandenmäßigen Wohnungseinbruchdiebstahls.

Dazu, wie sich dieses Delikt 2018 statistisch entwickelt hat, wird es wohl Anfang 2019 Daten geben. Der systematische Rückgang dieser Taten, den Bayerns Behörden zuletzt vermelden konnten, war ordentlich: Den gut 6000 Einbrüchen 2017 standen fast 7500 in den Jahren 2015 und 2016 sowie mehr als 8200 noch 2014 gegenüber. Allerdings war bis 2014 der Wert in die Höhe geschossen, sodass das Gesamtniveau weiter hoch ist. Die Entwicklung lässt sich durchaus auf die Freizügigkeit in der EU zurückführen. Einbrüche nur den berüchtigten "osteuropäischen Banden" zuzuschreiben, wäre aber zu simpel. In den Reihen der Täter sind laut Statistik auch lokale Einbrecher wie Drogensüchtige oder Beschaffungskriminelle zu finden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: