Rechtsextremismus:Wann wird aus Geschichtsklitterung eine Gefahr für die Demokratie?

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Der bayerische Verfassungsschutz musste die Nennung eines Ingolstädter Historikervereins im Jahresbericht 2019 nach einer Klage schwärzen. Der Fall liegt nun beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Bayerns Verfassungsschutz nahm einen Ingolstädter Historikerverein ins Visier, der die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg kleinredet. Dagegen klagte die Gruppe und bekam recht. Doch der Streit geht weiter.

Von Thomas Balbierer

Ist eine Gruppe älterer Herren, die sich zweimal im Jahr trifft, um mit wissenschaftlichem Habitus Deutschlands Schuld am Zweiten Weltkrieg kleinzureden und dabei Raum für antisemitisches Geraune lässt, eine Gefahr für die Demokratie? Oder muss es eine liberale Gesellschaft sogar dulden, dass in vertrauter Runde darüber debattiert wird, ob nicht Adolf Hitler, sondern US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Wahrheit „der Hauptverantwortliche“ für den Krieg mit Millionen Toten sei? Wo endet die Meinungsfreiheit, wo fängt Demokratiezersetzung an? Mit diesen Fragen muss sich aktuell der Bayerische Verwaltungsgerichtshof befassen.

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