Ist eine Gruppe älterer Herren, die sich zweimal im Jahr trifft, um mit wissenschaftlichem Habitus Deutschlands Schuld am Zweiten Weltkrieg kleinzureden und dabei Raum für antisemitisches Geraune lässt, eine Gefahr für die Demokratie? Oder muss es eine liberale Gesellschaft sogar dulden, dass in vertrauter Runde darüber debattiert wird, ob nicht Adolf Hitler, sondern US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Wahrheit „der Hauptverantwortliche“ für den Krieg mit Millionen Toten sei? Wo endet die Meinungsfreiheit, wo fängt Demokratiezersetzung an? Mit diesen Fragen muss sich aktuell der Bayerische Verwaltungsgerichtshof befassen.
Rechtsextremismus:Wann wird aus Geschichtsklitterung eine Gefahr für die Demokratie?
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Bayerns Verfassungsschutz nahm einen Ingolstädter Historikerverein ins Visier, der die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg kleinredet. Dagegen klagte die Gruppe und bekam recht. Doch der Streit geht weiter.
Von Thomas Balbierer
"Beeindruckt und immer wieder erstaunt":Seehofer und der Geschichtsverdreher
Seit mehr als vierzig Jahren relativiert ein Historikerverein aus Ingolstadt die Kriegsverbrechen der Nazis. Nun haben Forscher den Nachlass des Gründers ausgewertet - und sind auf einen prominenten Fürsprecher gestoßen.
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