Ingolstadt:Mann soll Großmutter getötet haben

Ein 25-Jähriger hat vor dem Landgericht Ingolstadt zugegeben, seine Großmutter schwer verletzt zu haben. Die Tat ereignete sich im Februar des vergangenen Jahres. Der Mann hatte zunächst versucht, der 77-Jährigen im Waschkeller seines Elternhauses das Genick zu brechen. Als die Frau auf dem Boden lag, holte er ein Messer aus seinem Zimmer und stach ihr in die Brust. Danach soll er mit mehreren Steinen auf sie eingeschlagen haben. Die Großmutter starb sechs Wochen später im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen. Dass er sie töten wollte, bestritt der Angeklagte beim Prozessauftakt am Dienstag. Er sagte, er habe seine Oma in einer psychischen Ausnahmesituation und unter Drogeneinfluss angegriffen. Er habe Marihuana geraucht, dazu Speed und Ecstasy konsumiert, danach habe er sich wie "in einem Film" gefühlt. Inzwischen habe er Schuldgefühle und bereue die tödliche Attacke. "Ich habe mich von meinen Gefühlen leiten lassen", sagte der 25-Jährige und machte dafür seine Psychosen verantwortlich. Auch die Staatsanwaltschaft geht von Mord im Zustand der Schuldunfähigkeit aus, da dem Angeklagten eine paranoide Schizophrenie attestiert wurde. Bei dem Prozess handelt es sich deshalb um ein sogenanntes Sicherungsverfahren. Das Gericht prüft, inwieweit von dem Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht und ob er dauerhaft in einer geschlossenen psychiatrischen Fachklinik untergebracht wird. Das Gericht hat insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt. Eine Entscheidung ist wohl erst in einigen Wochen zu erwarten.

© SZ vom 22.01.2020 / GLA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: