Umweltschutz in Bayern:Da sind sie ja, die Blumen

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Eine Blumenwiese ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr in Bayern. (Foto: R. Mueller/imago images )

Eine Schulklasse in Ingolstadt wünschte sich eine Blumenwiese statt Rasen – und die bekommt sie nun. Die gute Nachricht kann eine Politikerin der Grünen überbringen, was ja zurzeit auch nicht so häufig vorkommt.

Glosse von Lisa Schnell

Ein Wunder kann man es vielleicht nicht nennen, aber doch eine gute Nachricht und das ist – bei der aktuellen Nachrichtenlage – ja doch irgendwie ein Wunder. Zum einen tritt in dieser Geschichte eine Politikerin der Grünen auf, die nicht zurücktritt. Ob das nun eine gute Nachricht ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber wunderlich ist es doch angesichts der grünen Rücktrittswelle, die gerade durchs Land schwappt.

Und zum anderen verstehen sich hier Bürger und Politik ganz wunderbar, kommen sogar ohne Hasskommentare aus, ja wirklich kein Hass und die Politikerin ist bei den Grünen. Sie hat einfach gemacht, was die Bürger wollten, obwohl die sie gar nicht wählen können, weil es sich um Kinder handelt. Und am Ende dieser Geschichte gibt es nicht nur freudige Kindergesichter, sondern auch noch schöne Blumen. Wirklich: Zu schön, um wahr zu sein. Aber von Anfang an.

Die Geschichte beginnt auch wieder mit etwas, das dem Wunder recht nahe kommt, mit sich wundernden Schülern einer Grundschule. Die verstanden nicht ganz, warum sie im Naturkundeunterricht alle möglichen heimischen Blumen lernen, die angeblich draußen in der Natur vor der Haustür zu finden sind und dann eben vor dieser Tür stehen und nur einen Rasen entdecken können. Kurz geschoren, ohne Wiesenblumen. Und das, obwohl in Bayern doch sogar mal Markus Söder die Bienen retten wollte. Aber gut, das ist lange her.

Die Schüler wandten sich in ihrer Verwunderung auch nicht an den Ministerpräsidenten, der wahrscheinlich mit jedem einzelnen Kind ein Selfie gemacht hätte. Kinder, Hunde und Würste gehen immer. Nein, sie schrieben ihre Bitte, die Wiese bitte nicht so oft zu mähen, an die dritte Bürgermeisterin von Ingolstadt, eben eine Grüne. Die war ganz entzückt. Man kann das verstehen, so eine Wiese lässt sich doch besser handeln als die Migrationsfrage. Also verkündete sie bei einem Besuch in der Schule nach den Sommerferien: Ja, die Kinder werden ihre Blumenwiese bekommen! Es ist vielleicht kein Wunder, sondern nur eine Wiese, aber schön ist es trotzdem.

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