Infrastruktur:Streckenausbau gefordert

Initiative will zweites Gleis auch zwischen Mühldorf und Salzburg

Von Matthias Köpf, Mühldorf

Für den Erdinger Ringschluss, einen Gleisbogen von Südosten her zum Münchner Flughafen, haben inzwischen erste Bauarbeiten begonnen, und für die Walpertskirchener Spange als Anbindung dieses Rings Richtung Mühldorf sind immerhin die Pläne so gut wie fertig. Für die "Initiative Airport-Bahn Südostbayern" ist das ein Anlass, wieder stärker auf den Ausbau der Bahnstrecke über Mühldorf nach Freilassing und Salzburg zu drängen. Das Projekt wird seit Jahrzehnten diskutiert, war aber zwischenzeitlich aufs verkehrspolitische Abstellgleis geraten. Im neuen Bundesverkehrswegeplan bis 2030 genießt es wieder höchste Priorität, doch der Initiative gehen die Planungen nicht weit genug.

Was den durchgängig zweigleisigen Ausbau bis Mühldorf betrifft, so kann es den Landkreisen Altötting, Erding, Ebersberg, Mühldorf, Rottal-Inn und der Münchner Flughafen-Gesellschaft kaum schnell genug gehen. München könne sich in seinem Großraum nur noch nach Osten ausdehnen, sagte Mühldorfs Landrats Georg Huber bei einem Treffen der Initiative mit Abgeordneten, Landräten und Kommunalpolitikern am Flughafen. Allein die Kreisstadt Mühldorf verzeichne 500 Zuzüge pro Jahr. Für das fehlende zweite Gleis zwischen Markt Schwaben und Ampfing soll es bis 2019 fertige Entwürfe geben, sagte DB-Projektleiter Klaus-Peter Zellmer.

Die Industrie im Chemiedreieck legt vor allem Wert auf die Anbindung nach Süden und Osten. Als Interessenvertretung von 25 Unternehmen mit 20 000 direkten und 50 000 abhängigen Arbeitsplätzen, fordert die Chem Delta Bavaria, die Strecken Mühldorf-Burghausen und Mühldorf-Freilassing-Salzburg nicht nur schnell auszubauen und zu elektrifizieren, sondern bis Freilassing auch zweigleisig zu gestalten, was der Bund bisher nicht vorhat. 2016 bewegten die Firmen - Pipelines herausgerechnet - 7,8 Millionen Tonnen Fracht, etwa die Hälfte davon per Lkw. Güterzüge müssten lange Umwege durch Ostbayern nehmen, Transporte in die asiatischen Märkte würden oft quer durch Deutschland an die Nordsee gefahren, statt in die italienischen Mittelmeerhäfen.

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