Wohneigentum:Immobilienkauf in Bayern bleibt teuer

Der Kauf der eigenen vier Wände wird in Bayerns Städten und ihrem Umland bis auf Weiteres ein finanzieller Kraftakt bleiben. Nach Einschätzung der Landesbausparkasse (LBS) wird sich der bayerische Wohnimmobilienmarkt heuer ähnlich entwickeln wie in den Vorjahren - mit knappem Bauland und steigenden Preisen. Neu ist, dass die Zinsen für Immobilienkredite sich nach jahrelangen Tiefstständen langsam wieder nach oben bewegen. Das berichteten am Mittwoch in München LBS-Vorstandsmitglied Gerhard Grebler und Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Immobilienvermittlung der Sparkassen.

Auch die Corona-Pandemie hat die Entwicklung nicht gebremst: Der Durchschnittspreis einer gebrauchten Wohnimmobilie - Häuser und Eigentumswohnungen zusammengerechnet - stieg 2021 laut LBS im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 381 399 Euro, also deutlich stärker als die allgemeine Inflationsrate. Die immensen regionalen Diskrepanzen bleiben bestehen: Laut LBS kostet ein gebrauchtes Einfamilienhaus in 13 Landkreisen im Norden und Osten Bayerns im Schnitt weniger als 300 000 Euro, in München und elf weiteren oberbayerischen Städten dagegen über eine Million.

Dementsprechend beobachten die Makler von LBS und Sparkassen wegen der sehr hohen Preise in den Städten auch verstärkte Nachfrage in deren Vororten und auf dem Lande. Ein weiterer coronabedingter Faktor: Viele Immobilienkäufer wünschen sich größere Wohnungen beziehungsweise einen eigenen Garten, wie Grebler ausführte. "Die Pandemie hat den Wunsch nach dem sicheren eigenen Hort zu Hause noch deutlich verstärkt", sagte Grebler. Nach einer Umfrage im Auftrag der Landesbausparkasse würden auch mehr als 70 Prozent der Mieter lieber in den eigenen vier Wänden wohnen. Die Nachfrage nach Wohnraum wird nach Greblers Einschätzung in Bayern weiter steigen, nicht zuletzt wegen der Aufnahme vieler Flüchtlinge aus der Ukraine.

Im vergangenen Jahr stiegen die Immobilienumsätze laut LBS auf 72 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor. Auch das ist maßgeblich auf den Preisanstieg zurückzuführen.

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