Der Prozess um einen wegen Untreue angeklagten früheren Chef eines kirchlichen Bauträgers in Würzburg ist eingestellt worden. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Würzburg hatte am Dienstag nach Verlesung der Anklage und der Erklärung der Verteidigung angeregt, dass sich die Prozessbeteiligten darüber verständigen sollten. Diese einigten sich schließlich darauf.
Der Staatsanwalt erklärte dazu, weitere Ermittlungen machten wenig Sinn. Das der Anklage zugrunde gelegte Verkehrswertgutachten sei zu einem falschen Zeitpunkt erstellt worden. Der Wert der Flächen, um die es gehe, sei geringer als bisher angenommen, der entstandene Vermögensschaden marginal.
Die Verteidigung sprach sich für eine Einstellung aus prozessökonomischen Gründen aus. Für einen Freispruch bedürfe es eines längeren Verfahrens, "und eine Garantie kann keiner geben", sagte einer der beiden Verteidiger. In der Anklage hieß es noch, der 66-Jährige habe mit einem Immobilienverkauf das Bistum Würzburg um 300 000 Euro gebracht.