In Bayern gibt es immer weniger Kröten, Unken und Frösche. Das hat eine erste Auswertung der diesjährigen Amphibienaktion des Bundes Naturschutz (BN) ergeben. An den meisten Amphibienzäunen entlang von Straßen und anderen Verkehrswegen haben die Aktiven des BN noch weniger Erdkröten und Frösche gezählt als in den vergangenen drei Jahren. Der Amphibien-Experte des BN, Uwe Friedel, beziffert den Schwund bei den beiden Arten in den zurückliegenden vier Jahren bayernweit auf bis zu 50 Prozent. Erdkröten und Grasfrösche zählen zu den häufigsten Amphibien hierzulande. BN-Chef Richard Mergner spricht von einem "überdeutlichen Alarmzeichen". Er sagt: "Nur wenn wir überall in Bayern Feuchtlebensräume erhalten und neue schaffen, haben Frösche, Kröten und Molche auch in Zukunft eine Chance." Ein Grund für den dramatischen Schwund dürfte laut Friedel die Klimakrise mit den zuletzt auch in Bayern sehr trockenen und teils extrem heißen Sommern sein. Durch sie schrumpfen die Lebensräume der Amphibien zunehmend. Geringe Niederschläge führen zu niedrigen Wasserständen in Tümpeln, Teichen und anderen Kleinstgewässern, die Amphibien zum Laichen brauchen. Die trockenen Landschaften bieten zudem den Hüpferlingen, also den Jungtieren, die das Wasser verlassen, ungünstige Überlebensbedingungen. Dieses Frühjahr kommt außerdem die ungewöhnlich lange Kälteperiode hinzu, sie hat die Wanderperiode der Tiere sehr in die Länge gezogen.
Immer weniger Tiere:Schlechte Aussichten für Frösche und Kröten
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