Frühling:Igel erwachen aus dem Winterschlaf

Naturschützer rufen dazu auf, alle lebenden und toten Tiere zu melden.

Die ersten Igel erwachen in Bayern angesichts der frühlingshaften Temperaturen aus ihrem Winterschlaf. Ab einer Außentemperatur von zehn Grad fahren diese ihre Körperfunktionen hinauf, wie die Biologin Angelika Nelson vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein am Dienstag mitteilte. Dabei verbrauchten die Stacheltiere allerdings ihre letzten Energiereserven und müssten nun schnell Nahrung finden. So früh im Frühjahr sei das aber nicht leicht. Der Igel steht nach LBV-Angaben inzwischen auf der Vorwarnliste von der Roten Liste der Säugetiere. Das bedeutet, dass ihr Bestand merklich zurückgegangen ist, sie aktuell aber noch nicht als gefährdet gelten.

Der LBV ruft die Menschen in Bayern deshalb dazu auf, alle lebenden und toten Igel per App oder im Internet zu melden. Der Naturschutzverband möchte dadurch mehr darüber herausfinden, wie die Säugetiere mit Veränderungen in der Landschaft und beim Klima zurecht kommen. Zu schaffen macht ihnen zum Beispiel der Insektenschwund. "Igel können sich im Herbst wegen des Rückgangs an Insekten oft nicht mehr genug Winterspeck anfressen, um für viele Monate in den Winterschlaf zu fallen", sagte Nelson. Wegen der aufgebrauchten Reserven und Temperaturschwankungen könne es sein, dass sie bereits früh im Jahr aufwachten und dann nur schwer Futter fänden. Auch der Straßenverkehr, der Einsatz von Giften und Parasitenbefall gefährdeten die Igel.

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