Landsberg am Lech:Frau muss wegen Handels mit Hundewelpen ins Gefängnis

Landsberg am Lech: Der Handel mit Hundewelpen ist ein einträgliches Geschäft, allerdings finden Polizisten immer wieder illegal eingeführte Tiere.

Der Handel mit Hundewelpen ist ein einträgliches Geschäft, allerdings finden Polizisten immer wieder illegal eingeführte Tiere.

(Foto: Grenzpolizeiinspektion Selb/dpa)

Vermeintliche Rassehunde stammten aus Tschechien und wurden illegal verkauft.

Das Landsberger Amtsgericht hat eine 55 Jahre alte Frau wegen des Verkaufs von Hundewelpen aus Osteuropa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Wie ein Sprecher des Gerichts am Donnerstag mitteilte, wurde die Angeklagte wegen mehrfachen gewerbsmäßigen Betruges zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Eine Bewährung ist bei dieser Strafhöhe nicht mehr möglich. Das Urteil wurde bereits am Mittwoch verkündet.

Laut Anklage hatte die Frau bei acht Welpenverkäufen unzutreffend angegeben, dass es sich um Rassehunde, meist Bolonka Zwetna, aus einer Liebhaberzucht handelt. In Wahrheit soll es sich um Tiere aus einer fragwürdigen Quelle in Tschechien gehandelt haben. Die Frau soll einen Teil der Erlöse von mehr als 9000 Euro an die Lieferanten weitergeleitet haben. Auch ein Tierarzt soll an dem Schwindel beteiligt gewesen sein, gegen den Veterinär läuft laut Gericht ein separates Strafverfahren.

Nach Angaben der Tierschutzorganisation Vier Pfoten handelte es sich zum Teil um Mischlinge, die überwiegend krank und mit Parasiten verseucht waren. Ein Welpe sei gestorben. Die international tätige Organisation erklärte, das Urteil des oberbayerischen Gerichts sei ein "wichtiger Schritt im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel".

Die Polizei in Bayern stoppt auch immer wieder Tiertransporte, bei denen oftmals schlecht versorgte und unzureichend medizinisch behandelte Welpen aus Osteuropa nach Deutschland gebracht werden. Häufig werden solche Hunde auf dubiosem Weg aus dem Kofferraum heraus auf öffentlichen Parkplätzen weiterverkauft. Die Tiere werden von den Tätern in Kleinanzeigen oder dem Internet angeboten. Käufer sind oftmals Menschen, die bestimmte Rassehunde suchen und nicht den bei deutschen Züchtern üblichen Preis zahlen wollen. Nach Angaben von Tierschützern werden die illegal gehandelten Welpen meist viel zu früh von der Mutter getrennt.

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