„Unendliche Geschichte“:Hunde-Trio zum dritten Mal aus Tierheim verschwunden

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Eigentlich sind Hunde in Tierheimen durch Gitter und Zäune gut geschützt - aber nicht unbedingt vor Einbrechern (Symbolfoto). (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Drei Labrador-Mischlinge aus Dinkelscherben bereiten den Behörden Kopfzerbrechen. Die auffälligen Tiere wurden ihrem Besitzer mehrmals weggenommen, doch sie tauchen immer wieder bei ihm auf.

Von Thomas Balbierer

Eine „unendliche Geschichte“ sei diese Sache mit den drei Labrador-Mischlingen, sagt Gerd Schmidt am Telefon, und es fällt nicht schwer, ihn sich kopfschüttelnd vorzustellen. Seit fast einem Jahr beschäftige das Hunde-Trio Polizei, Behörden und Tierheime – wobei die schlecht erzogenen Tiere gar nicht das Problem seien, sagt der Leiter des Neuburger Tierheims. Sondern ihr Besitzer.

Mutmaßlich zum dritten Mal soll der 40-Jährige die Hunde aus einem Tierheim geschleust haben, in dem sie wegen aggressiven Verhaltens vom Ordnungsamt untergebracht wurden. Wie die Neuburger Polizeiinspektion auf Anfrage bestätigt, ermittelt sie wegen Verwahrungs- und Hausfriedensbruchs gegen den Mann aus dem Landkreis Augsburg. Er sei zurzeit nicht auffindbar.

Der Verdächtige soll sich am vergangenen Samstagnachmittag illegal Zugang zum abgesperrten Freigehege verschafft und die drei Hunde mitgenommen haben. „Eine Leiter hing noch am Zaun“, sagt Schmidt. „Der Einbrecher hatte Glück, dass unser Herdenschutzhund gerade woanders war, sonst hätte er ihn sich gepackt.“

Die schwarzen Mischlinge waren im vergangenen Oktober erstmals von der Gemeinde Dinkelscherben in einem schwäbischen Tierheim untergebracht worden. Zuvor hatten sie Hühner gerissen und sogar Menschen gebissen. Bewohner hatten Angst, den streunenden Hunden auf der Straße zu begegnen.

Doch schon bald waren die Tiere zurück im Ort, rissen erneut Hühner. Der Besitzer müsse sie sich „rechtswidrig angeeignet“ haben, hieß es damals von den Behörden, nachweisen konnten sie es nicht. Sie brachten die Hunde weiter weg ins Neuburger Tierheim, das auch mit Problemfällen gut zurechtkommt. Doch einen Fall wie diesen hatte selbst Gerd Schmidt noch nicht erlebt, „und ich mach’ das seit 35 Jahren“.

In einer Nacht im Mai verschwanden die Hunde aus dem Tierheim. Wieder fand man sie in Dinkelscherben. In Neuburg rüstete man auf, installierte Kameras und verschärfte die nächtlichen Sicherheitsvorkehrungen. Ein weiterer Einbruchversuch misslang. Dass der Täter nun ausgerechnet tagsüber in das abgelegene Freigehege am Waldrand eindrang, macht Schmidt fassungslos. „Er muss uns tagelang ausspioniert haben, denn er wusste genau, wo die Hunde sind.“

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