Süddeutsche Zeitung

Landkreis Hof:17-Jährige soll ihr Kind kurz nach der Entbindung getötet haben

Nach bisherigen Ermittlungen wusste in der Familie niemand von der Schwangerschaft.

Von Olaf Przybilla, Hof

Eine zum Tatzeitpunkt 17-Jährige aus dem Landkreis Hof steht im dringenden Verdacht, ihr Kind unmittelbar nach der Geburt getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft Hof bestätigte damit entsprechende SZ-Informationen. Nach Angaben der Anklagebehörde soll sich die Tat bereits am 20. Januar zugetragen haben. Die 17-Jährige habe demnach "mit stumpfer Gewalt auf den Körper des Neugeborenen" eingeschlagen. Nach Ermittlerangaben befand sich die Jugendliche zum Zeitpunkt der Tat zumindest in der 30. Schwangerschaftswoche.

Wegen starker Blutungen im Unterleib war die Jugendliche nach der Geburt in eine Klinik gebracht worden. Dort stellte man fest, dass sie kurze Zeit zuvor entbunden haben musste. Noch in der Nacht des Folgetages fanden die Ermittler den Leichnam. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ ein Ermittlungsrichter am 22. Januar Haftbefehl gegen die Jugendliche wegen Verdacht des Totschlags. Sie befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt.

Nach bisherigen Ermittlungen wusste niemand aus dem näheren Familien- und Bekanntenkreis der Jugendlichen von deren Schwangerschaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll sie auch dem Jugendamt bis zur Tat unbekannt gewesen sein. Mit Hilfe eines Sachverständigen soll nun die psychische Situation der Beschuldigten zur Tatzeit abgeklärt werden.

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