Hof/Berchtesgaden:Bundeswehr kommt zu Hilfe

Lesezeit: 2 min

Straßen wegen Schneebruchs oder Lawinengefahr gesperrt

Nach den starken Schneefällen gilt in drei Alpenlandkreisen der Katastrophenfall. Aber auch im Norden Bayerns ist der Winter angekommen. Eigentlich hat man sich im Fichtelgebirge auf Skifahrer gefreut, denen es wegen der Lawinengefahr in den Alpen zu gefährlich wird. Doch nun mussten die beiden Lifte in Oberfrankens bekanntestem Skigebiet am Ochsenkopf vorübergehend geschlossen werden. Am Dienstagmorgen war vor Betriebsbeginn ein Baum unter der Schneelast auf das Tragseil des Sessellifts gefallen. Das Seil war daraufhin vom Trägermast gerutscht. Nun sind die beiden Lifte und die Hauptabfahrten gesperrt, weil am Rand Bäume gefällt werden. Sie sollen voraussichtlich am Samstag wieder öffnen.

In der Nacht zum Donnerstag kam der Verkehr auf der Autobahn 72 bei Hof wegen des starken Schneefalls zeitweise zum Erliegen. Nach Polizeiangaben blieben am Mittwochabend mehrere Lastwagen am sogenannten Saaleanstieg liegen und blockierten die Strecke vollständig. Auch für die Räum- und Streufahrzeuge war kein Durchkommen mehr. Erst nach Mitternacht floss der Verkehr wieder langsam. In den Morgenstunden verschärfte sich die Situation erneut: Auf der Autobahn von Plauen in Richtung Bayern stauten sich die Fahrzeuge im Berufsverkehr auf etwa 15 Kilometern.

Im Berchtesgadener Land hat das Landratsamt am Donnerstag den Katastrophenfall für Teile des Landkreises ausgerufen und damit die Koordination aller Einsätze im Raum Berchtesgaden an sich gezogen. Zahlreiche Straßen blieben wegen Schneebruchs oder Lawinengefahr gesperrt. Der Berchtesgadener Ortsteil Buchenhöhe am Obersalzberg, wo seit Mittwoch 350 Menschen festsitzen, war am Donnerstag nur noch mit schweren Militärfahrzeugen erreichbar. Auch mehrere kleine Ortsteile der Gemeinde Neukirchen waren von der Außenwelt abgeschnitten. Ferner hat das Landratsamt rund 100 Soldaten angefordert, um Dächer von Schnee zu befreien und Wege zu bahnen. Im Landkreis Traunstein gilt ebenfalls der Katastrophenfall, damit gibt es drei offizielle Katastrophengebiet in Bayern nach dem Landkreis Miesbach, wo der Katastrophenfall schon am Montag erklärt wurde. Auch dort ist die Bundeswehr im Einsatz. Die Straßen blieben dort vor allem in nördlichen Landkreis gesperrt; die Bayerische Oberlandbahn stellte den eigenen Betrieb komplett und den Ersatzverkehr mit Bussen zum größten Teil ein.

Auch die Mülllaster kommen nicht mehr durch; das stellt die Abfallentsorgungsunternehmen vor große Probleme. Der Landkreis Augsburg etwa hat am Donnerstag die Entleerung von Tonnen und das Einsammeln von Gelben Säcken in der Stadt Neusäß und acht weiteren Gemeinden abgesagt.

Die Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein im Bayerischen Wald sind wegen hoher Schneebruchgefahr komplett gesperrt worden. Dies teilte die Nationalparkverwaltung am Donnerstag mit. Sie riet allen Wintersportlern und Wanderern dringend davon ab, die gesperrten Waldgebiete zu betreten. Die Sperrungen gelten vorerst bis Montag. Aufgrund der Wetterlage ist der gesamte Betrieb im Nationalpark stark eingeschränkt. Besuchern wird geraten, sich über mögliche Weg- und Hüttensperrungen zu informieren.

© SZ vom 11.01.2019 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: