Höhlen-Drama in den Berchtesgadener Alpen:Rettungsaktion zieht sich hin

Rettungseinsatz für Höhlenforscher

Ein Mitglied der Bergwacht seilt sich am Untersberg in die Riesending-Höhle ab.

(Foto: Markus Leitner/dpa)

Seit Tagen sitzt ein Höhlenforscher in 1000 Metern Tiefe fest. Ein Team mit einem Arzt konnte nicht wie geplant am Mittwochvormittag zu dem schwer verletzten Mann vordringen. Die Rettungsaktion in der Riesending-Höhle ist zur Geduldsprobe geworden.

Die Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden ist am Mittwoch ins Stocken geraten. Ein Team mit einem Arzt konnte noch nicht zu dem schwer verletzten Höhlenforscher in 1000 Metern Tiefe vordringen. Schon seit Tagen harrt der 52-jährige Mann mit einer Kopfverletzung in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands aus.

Der Mediziner und seine drei Begleiter seien in Biwak 3 etwa auf halber Höhe, sagte der stellvertretende Chef der Bergwacht Bayern, Stefan Schneider, am Mittwochvormittag. Die Gruppe müsse ausruhen und komme derzeit nicht weiter. "Man darf sich nicht verausgaben, sonst steigt das Risiko, dass man sich selbst verletzt. Da ist keinem geholfen", so der Bergwachtsprecher. Zunächst hatten die Helfer gehofft, dass ein Mediziner den Verletzten am Mittwochvormittag erreichen könnte.

Eine italienische Gruppe mit einem weiteren Arzt ist laut Schneider in die Höhle eingestiegen und soll bis zum Biwak 3 aufschließen. "Es sind jetzt zwei Ärzte unterwegs zu dem Verletzten. Wir gehen davon aus, dass sie irgendwann so etwa in acht Stunden unten sind." Die Höhle sei extrem schwierig, daher sei es wichtig, an Biwaks Pausen zu machen. "Für mich ist das die absolute Ausnahme, wenn da einer runterkommt", sagt Schneider.

Die ärztliche Untersuchung des Forschers nannte er einen "Meilenstein" im Verlauf der Rettungsarbeiten. Nach der Untersuchung sei möglicherweise klarer, wann und wie der Aufstieg mit dem Verletzten in Angriff genommen werden könne.

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