Höchstadt:Entsetzen über Bürgermeister-Wahl

Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg fordert den Zweiten und Dritten Bürgermeister von Höchstadt zum Rücktritt auf. Mit Entsetzen habe man zur Kenntnis genommen, dass deren Wahl mit jeweils einer Stimme Mehrheit nur mit "Stimmen des AfD-Vertreters im Stadtrat möglich" gewesen sei. Die Allianz mit ihren 380 Mitgliedern - darunter zahlreiche Organisationen und Gebietskörperschaften - fordere beide auf, Sorge dafür zu tragen, dass "weiterer Schaden von der Demokratie" abgewendet werde. Als besonders pikant gilt die Wahl des Zweiten Bürgermeisters, des SPD-Manns Günter Schulz. Dieser müsse sich "nun Fragen stellen lassen", sagt auch der CSU-Fraktionschef im Rathaus, Alexander Schulz. Dort gibt es ein Patt aus SPD und der freien Wählergruppierung Junge Liste auf der einen, sowie CSU und Grünen auf der anderen Seite. Im Vorfeld waren Gespräche, die AfD nicht zum entscheidenden Faktor werden zu lassen, gescheitert. Die SPD hatte nach der Bürgermeisterwahl in den Nordbayerischen Nachrichten argumentiert, die entscheidende Stimme könnte in der geheimen Wahl auch von einer anderen Partei gekommen sein. Inzwischen aber hat die AfD bekannt, den SPD-Mann gewählt zu haben. Dieser habe sich "immer fair verhalten", erklärt die AfD. Bürgermeister Schulz will am Montag Stellung nehmen.

© SZ vom 16.05.2020 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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