Hochwasser - Neustadt an der Aisch:Hochwasserlage entspannt sich: Franken räumt auf

Bayern
Das Blaulicht leuchtet auf einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild (Foto: dpa)

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Neustadt an der Aisch/Wilhermsdorf/Höchstadt (dpa/lby) - Nach den Unwettern und Überschwemmungen in Franken hat sich die Lage dort am Sonntag entspannt. Trotz Regenfällen sanken die Pegel in den betroffenen Gebieten. Im Landkreis Neustadt an der Aisch wurde am Sonntagmittag der Katastrophenfall beendet. Auch Erlangen-Höchstadt beendete die dort geltende Einstufung als Großschadensereignis.

Nach Dauerregen und Hochwasser in vielen Teilen Frankens konzentrieren sich die Kommunen am Wochenende auf die Aufräumarbeiten. Überflutete Straßen und Keller mussten von Schlamm befreit werden. Ein Teil der Schäden dürfte erst sichtbar werden, wenn die Wassermassen langsam zurückgehen. Schwerere Verletzungen oder Todesfälle im Zusammenhang mit den Überschwemmungen wurden nicht bekannt.

Unter anderem in den Landkreisen Neustadt an der Aisch und Erlangen-Höchstadt liefen auch am Sonntag noch Feuerwehreinsätze. Teilweise könne man erst jetzt wegen sinkender Pegel Keller auspumpen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Erlangen-Höchstadt. Dort waren unter anderem Höchstadt und Adelsdorf besonders betroffen gewesen, teilweise hatten die Überschwemmungen dort erst am Samstag ihren Höhepunkt erreicht. Er ging davon aus, dass die Einsätze vereinzelt bis in den Montagmorgen hinein dauern werden.

Der Sprecher warnte zudem eindringlich davor, überflutete Gräben, Flächen und Flüsse mit Schlauchbooten, Kanus oder Stand-up-Paddles zu befahren. Das sei "unüberschaubar gefährlich". Alleine im Kreis Erlangen-Höchstadt habe es deswegen vier Einsätze gegeben. Dort musste ein Polizist am Samstagnachmittag zudem eine junge Frau retten, die trotz Warnschildern versucht hatte, zu Fuß durch das Hochwasser zu gehen und mitgerissen worden war. Der Beamte, der auch ausgebildeter Rettungsschwimmer ist, sprang nach Polizeiangaben ins Wasser und brachte sie ans Ufer.

In Ansbach hatte sich die Lage bis zum Sonntag "vollkommen entspannt", wie es bei der Feuerwehr hieß. Auch hier war zwischenzeitlich der Katastrophenfall ausgerufen, aber bereits in der Nacht zum Samstag wieder beendet worden. Auch im Landkreis Fürth, hieß es von der Feuerwehr, man gehe wieder zur Normalität über. Das Hochwasser sei "durch".

Stundenlanger Dauerregen hatte am Freitag Wiesen, Straßen und teils ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Kanalisation, Flüsse und Bäche waren stellenweise überfordert und hatten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können.

Vor allem westlich von Nürnberg hatte es Schwerpunkte gegeben. 31 Liter pro Quadratmeter seien etwa allein zwischen 7.00 und 8.00 Uhr bei Bonnhof (Landkreis Ansbach) niedergegangen, hieß es vom Deutschen Wetterdienst. Die Regenfälle hatten aber bereits am Freitagabend nachgelassen. Am Sonntag hatte es teilweise wieder geregnet, allerdings ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Hochwasser.

Stark von den Unwettern erwischt wurden laut der Integrierten Leitstelle Schweinfurt außerdem Gebiete in Unterfranken, auch die Regionen um die oberfränkischen Städte Hof, Coburg und Bamberg waren betroffen.

Zu Schadenssummen gab es zunächst noch keine Aussagen. Insgesamt dürfte die Zahl der Einsätze in die Tausende gehen, alleine im Landkreis Neustadt an der Aisch waren es mehr als 1000.

© dpa-infocom, dpa:210709-99-316840/5

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