Hochwasser in Bayern:Überflutete Keller, gesperrte Straßen

In Südbayern und Mittelfranken steigt das Wasser weiter an. Besonders angespannt ist die Lage an der Donau. Einsatzkräfte sind im Dauerstress.

Heftiger Regen hat am Wochenende in Bayern Straßen überschwemmt und Flüsse über die Ufer treten lassen. Vor allem im Allgäu fielen an mehreren Orten binnen 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter - so viel wie normalerweise im ganzen Monat Juli. Besonders angespannt war die Lage an der Donau, wie der Hochwassernachrichtendienst am Samstag mitteilte.

Hochwasser in Bayern

Das Wasser spritzt auf den Fußweg: Passanten kommen in vielen Orten Bayerns wegen des Hochwassers nur noch beschwerlich vorwärts.

(Foto: ddp)

Die Wasserwirtschaftsämter gaben in Südbayern und der Oberpfalz Hochwasserwarnungen aus. Unter anderem muss man in München, Regensburg, Kelheim und Ingolstadt mit überfluteten Grundstücken und Kellern sowie gesperrten Straßen rechnen.

Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz, pumpen überflutete Keller ab und sperren Straßen. An den südlichen Donauzuflüssen Iller, Lech, Paar, Ilm, Abens und Isar wurden land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet.

In der Landeshauptstadt wurden allein von Freitag bis Samstagmittag rund 40 regenbedingte Einsätze gezählt. "Für viele Gebiete an der Donau gilt Warnstufe drei", sagte Katja Moritz, Sprecherin des Hochwassernachrichtendienstes am Samstag. Warnstufe drei ist die zweithöchste der vier Meldestufen.

In Kelheim rechneten Experten damit, dass der Wasserstand zum Nachmittag auf bis zu sechs Meter steigen könnte. Im Stadtgebiet Donauwörth mussten nach Angaben der Polizei in Augsburg zahlreiche Straßen gesperrt werden. Die Stadt Regensburg riet Autofahrern vorsorglich, ihre Fahrzeuge nicht in Ufernähe abzustellen.

Durch den von Westen her nachlassenden Regen sanken wenigstens in den Oberläufen der südlichen Donauzuflüsse bis zum Lech, der Altmühl sowie den westlichen Regnitzzuflüssen größtenteils die Pegelstände. Der Dauerregen im östlichen Bayern soll den Angaben zufolge noch bis zum Nachmittag andauern und bis zum Abend abschwächen.

Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) hat die Landwirte wegen des Hochwassers aufgefordert, sich verstärkt gegen Extremwetter zu wappnen. "Allein wenn Sie die Schwankungen in diesem Jahr beobachten: Wir hatten einen überdurchschnittlich nassen und kalten Mai und Juni, und prompt folgte ein überdurchschnittlich heißer Juli", sagte der Minister. "Ich denke, wir müssen uns auf diese Temperaturschwankungen einstellen. Das wird bei uns Auswirkungen haben."

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