Nostalgie-Verkehr:Mit Volldampf aus der Zwangspause

Nach zwei Corona-Jahren hoffen die Betreiber historischer Bahnen auf eine gute Saison.

Nach zwei Jahren weitgehender Corona-Pause hoffen die Betreiber historischer Bahnen in Bayern auf viele Fahrgäste in der Sommersaison. "Der Betrieb war in Zeiten der Pandemie nur eingeschränkt möglich", sagte der Vorsitzende des Betreibervereins der Wanderbahn im niederbayerischen Viechtach, Arnulf Baier. "Ob eine Saison alleine ausreicht, um die pandemiebedingten Ausfälle zu kompensieren, muss abgewartet werden."

Bei der Dampfbahn Fränkische Schweiz seien 20 Betriebstage wegen Corona ausgefallen, sagte der Schriftführer des Betreibervereins in Ebermannstadt (Landkreis Forchheim), Stephan Schäff. Nur durch staatliche Hilfen habe man die fest angestellten Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken müssen. "Zwei Jahre Einbußen bei den Fahrgastzahlen und Einnahmen können nicht in der bevorstehenden Sommersaison ausgeglichen werden", sagte Schäff. Dennoch hoffe man auf viele Fahrgäste, die Besuche nun langfristiger planen könnten.

Finanziell weniger unter den Einschränkungen gelitten haben die Passauer Eisenbahnfreunde. Neben Ausflugsfahrten übernehme der Verein auch Rangierfahrten für Eisenbahnunternehmen, sagte Gründungsvorstand Werner Kummer. Denn: "Wer sich nur auf ein Standbein konzentriert, hat irgendwann ein Problem." Finanziell kam der Verein ohne größere Probleme durch die Corona-Krise. Nun hoffen die Macher, im Juni wie geplant mit dem historischen Schienenbus auf große Fahrt gehen zu können. Über mangelnde Treue der Ehrenamtlichen können sich die Bahn-Liebhaber nicht beschweren. "Im Gegenteil", sagte Eisenbahnfreunde-Gründungsvorstand Kummer. "Wir haben im Corona-Jahr 2021 unser 200. Mitglied begrüßt." Auch die Dampfbahn Fränkische Schweiz habe keine Mitglieder verloren, sagte Schriftführer Schäff. Im Frühjahr seien die Zahlen sogar wieder gestiegen.

In Viechtach haben die Betreiber der Wanderbahn die Corona-Pause zudem sinnvoll nutzen können. Im Lockdown-Jahr 2020 wurde der historische Triebwagen für weitere Betriebsjahre ertüchtigt, sagte Vereinsvorsitzender Baier. In der laufenden Saison stünden immerhin 16 Betriebstage und bis zu zehn Sonderfahrten an.

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