Hilpoltstein:Vogelschützer: Jungtiere besser in Ruhe lassen

Tierfreunde sollten von scheinbar hilflosen Jungvögeln besser die Finger lassen - denn eine vermeintliche Rettung könnte mehr schaden als Gutes bewirken. Dazu rief der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) am Mittwoch auf. Derzeit verließen besonders viele Küken ihre Nester, könnten allerdings häufig noch nicht richtig fliegen. Stattdessen sitzen sie in der Nähe des verlassenen Nestes und halten laut zwitschernd Kontakt zu ihren Eltern.

Einem LBV-Sprecher zufolge verspüren viele Menschen wegen der vermeintlich hilflosen Rufe einen "falsch verstandenen Tierrettungsdrang". Die Chance für eine erfolgreiche Aufzucht der Wildtiere in menschlicher Obhut sei jedoch gering. Tatsächlich bräuchten Jungvögel mit Federn ausschließlich dann Hilfe, wenn nach zwei bis drei Stunden die Elterntiere noch immer nicht aufgetaucht seien. Da diese sie weiterhin vor allem morgens und abends füttern, ruft der Landesbund für Vogelschutz allen voran Katzenbesitzer dazu auf, ihre Tiere zu diesen Zeiten während der kommenden Wochen im Haus zu lassen. Besonders viele Jungvögel gibt es nach Angaben des LBV-Sprechers etwa noch bis Juni.

© SZ vom 23.05.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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