75 Jahre Grundgesetz:Die Verfassungsinsel

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Der SPD-Politiker Carlo Schmid (2. von links) gehörte zu den prägenden Figuren des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee. (Foto: SZ Photo)

Auf Herrenchiemsee hat eine kleine Gruppe von Fachleuten innerhalb von nicht einmal zwei Wochen einen Entwurf für das deutsche Grundgesetz entwickelt. Der Einfluss der bayerischen Gastgeber ist dem Ergebnis bis heute anzumerken.

Von Matthias Köpf, Chiemsee

Der Satz war neu. "Die Würde der menschlichen Persönlichkeit ist unantastbar", heißt es in dem Papier vom August 1948. Neun Monate später wird er sich leicht gerafft als Artikel 1 Absatz 1 im Grundgesetz wiederfinden, der mit der "Würde des Menschen" beginnt. Für Friedrich von Daumiller ist aber schon die frühere Fassung epochal. Zum ersten Mal sei da die Menschenwürde so prominent in einem Verfassungstext platziert worden, sagt Daumiller, und vielleicht wäre er beim Abfassen dieses Textes beinahe dabei gewesen. Wenn er damals nur nicht so abrupt ausgebremst worden wäre auf seinem Dreirad.

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