Hausbrand:Fünf Tote bei Feuer in Nürnberg

  • Bei dem Brand in einem Nürnberger Wohnhaus sind eine Mutter und ihre vier Kinder ums Leben gekommen.
  • Zur Brandursache ist noch nichts bekannt.

Von Claudia Henzler, Nürnberg

Nach dem Brand in einem Einfamilienhaus in Nürnberg hat die Polizei inzwischen bestätigt, dass es sich bei den fünf Toten um eine Mutter und ihre vier Kinder handelt. Warum das Feuer ausbrach, ist weiterhin unklar.

Das Feuer war in der Nacht auf Samstag in einem Gewerbegebiet im Stadtteil Sandreuth ausgebrochen. "Neun Menschen befanden sich insgesamt in dem Gebäude, als das Feuer am Samstagmorgen ausbrach", sagte eine Sprecherin der Polizei. Vier davon konnten gerettet werden. Für drei Kinder und eine 34-Jährige kam jede Hilfe zu spät, ein Säugling starb im Krankenhaus.

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Um 3 Uhr morgens war ein Notruf eingegangen. Laut Feuerwehr brannte bereits das halbe Erdgeschoss lichterloh, als die Löschzüge eintrafen. Aus dem Gebäude sei dichter schwarzer Rauch ausgetreten.

Das Haus ist nicht mehr bewohnbar

Dort fanden die Feuerwehrleute die leblose 34-jährige Mutter und die vier Kinder, ein siebenjähriges Mädchen und drei Jungen, von denen die älteren vier und fünf Jahre alt waren. Noch auf der Straße wurde mit Reanimationsmaßnahmen begonnen, die Mutter und ihre vier Kinder konnten aber nicht mehr gerettet werden. "Leider war jede Hilfe zu spät", sagte ein Feuerwehrsprecher. Laut Polizei lebte in dem Haus eine Großfamilie. Die überlebenden vier Familienmitglieder hätten sich selbst aus dem Haus retten können. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht und von Notfallseelsorgern betreut.

Auch für Polizei und Feuerwehr war der Einsatz eine enorme psychische Belastung. Den Polizisten habe sich "ein tragisches Bild" gezeigt. "Wir sind natürlich sehr betroffen von der Situation", sagte eine Polizeisprecherin. Für die Einsatzkräfte stünden Ansprechpartner zur Aufarbeitung bereit, ebenso wie für die Feuerwehren, für die ein Sprecher zusammenfasste: "Ein Ereignis dieser Größenordnung - das lässt selbst erfahrene Profis nicht kalt."

Das Unglück ereignete sich in einem Gewerbegebiet im Süden Nürnbergs. Das kleine Einfamilienhaus, das schon einige Jahrzehnte alt ist, steht auf dem Gelände einer Großbäckerei und ist mit einem hohen Metallzaun und Sichtschutz umgeben. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, man kann sehen, wie die Flammen im Erdgeschoss gewütet haben. Ein Fensterrahmen ist völlig verbrannt, oberhalb eines Fensters ist sogar die Dachrinne geschmolzen.

Weil es wegen des zu erwartenden Kamineffekts zu gefährlich gewesen wäre, ein Fenster im Obergeschoss zu öffnen und über die Drehleiter dorthin zu gelangen, mussten die Feuerwehrleute erst das brennende Treppenhaus löschen, um nach oben zu gelangen.

Stunden danach hielt die Feuerwehr am Samstag noch immer Wache, um sicher zu gehen, dass keine Glutnester mehr aufflammen. Während dessen fotografieren die Brandermittler der Polizei ausgerüstet mit Atemschutzmasken den Schaden, suchen nach Spuren. "Den Ausbruchsgrund wissen wir nicht. Das ist Sache der polizeilichen Ermittlungen", sagt ein Sprecher der Feuerwehr. Eine Polizeisprecherin sagte, es gebe derzeit keine Hinweise auf Brandstiftung, man ermittle aber in alle Richtungen.

Zur SZ-Startseite
Tote bei Wohnhausbrand

Rheinland-Pfalz
:Fünf Tote bei Feuer in Dachgeschoss

In einem Mehrfamilienhaus kommen mehrere Menschen ums Leben. Ein Polizeisprecher sagt: "Noch sind nicht alle identifiziert."

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: